Zwischenzeugnisse in Bayern – Fraktionen streiten über Schulpolitik
In ganz Bayern werden heute an Schulen die Zwischenzeugnisse ausgeteilt. Über 1,2 Millionen Schülerinnen und Schüler bekommen heute nach Angaben des Kultusministeriums ihre Zensuren ausgeteilt. Bestenfalls sollen die Eltern schon vor der Zeugnisausgabe mit ihren Kindern ein Gespräch suchen und mit ihren über ihren aktuellen Leistungsstand in der Schule sprechen, rät der neue Regierungspräsident der Oberpfalz, Axel Bartelt. Dabei soll man auch nicht mit Lob für positive Leistungen sparen, da das die Kinder motiviere.
„Wir haben in den letzten Jahren die Durchlässigkeit im bayerischen Bildungssystem stetig weiter ausgebaut“, sagt Kultusminister Ludwig Spaenle anlässlich des heutigen Zeugnistages. Es gebe vielfältige Möglichkeiten, für einen individuell angepassten Bildungsverlauf.
Die Landtagsopposition nimmt den heutigen Tag dagegen als Anlass zur Kritik an der bayerischen Schulpolitik: „Die Versetzung ist momentan stark gefährdet“, stellt Freie Wähler-Bildungssprecher Günther Felbinger Spaenle sein Zwischenzeugnis aus und kritisiert die erst geplante, dann wieder zurückgenommene Stellenkürzung im Schulwesen.
Die Landtags-SPD reagiert derweil eilig auf eine heute bekanntgewordene Regierungsvorlage zum achtjährigen Gymasium: Dass die Staatsregierung sich ihr Versagen in dieser Frage jetzt eingestanden habe, meint der bildungspolitische Sprecher der SPD, Martin Güll. Heute war durch Informationen der Süddeutschen Zeitung überraschenderweise bekannt geworden, dass die Staatsregierung möglicherweise zum neunjährigen Gymnasium zurückkehren wolle. Damit wolle man einem Volksbegehren zuvorkommen, das man ansonsten nur noch auf rechtlichen Wege stoppen könnte. „Die Debatte werden wir nicht juristisch führen“, so ein Kabinettsmitglied gegenüber des SZ.
SC