Regensburg: Vor 80 Jahren – Außenlager des KZ Flossenbürg im „Colosseum“ (Ostbayern persönlich Kurzversion)
Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. In Regensburg wurde die Stadt bereits Ende April 1945 kampflos an amerikanische Truppen übergeben. Dennoch blieb die Stadt nicht verschont von Zerstörung und Leid. Besonders ein Ort im Stadtteil Stadtamhof erinnert bis heute an die dunkle Zeit der NS-Herrschaft: das Wirtshaus Colosseum, das einst ein Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg beherbergte.
Außenlager im Tanzsaal des „Colosseum“
Im Frühjahr 1945, genauer vom 19. März bis zum 23. April, wurden rund 460 Häftlinge aus dem KZ Flossenbürg nach Regensburg verlegt. Untergebracht waren sie im Tanzsaal des Wirtshauses Colosseum in Stadtamhof. Der Schriftzug des Hauses ist bis heute erhalten – ein stiller Zeuge der Vergangenheit.
Hintergrund: Luftangriffe auf Regensburg
Seit den frühen 1940er Jahren war Regensburg direkt vom Krieg betroffen. Erste Luftangriffe trafen die Stadt 1943, doch Anfang 1945 intensivierten sich die Angriffe der Alliierten erneut. In dieser Phase wurde das Außenlager in Stadtamhof eingerichtet. Die Häftlinge sollten die Bombenschäden rund um den Regensburger Hauptbahnhof beseitigen.
Häftlinge unter gefährlichen Bedingungen
Die über 400 Männer, die im „Colosseum“ untergebracht waren, mussten unter gefährlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Ihre Lebensbedingungen waren äußerst prekär – Hunger, Krankheit und Gewalt bestimmten den Alltag. Einer der Überlebenden war Tadeusz Sobolewicz, ein junger Pole, der am Ende des Krieges sechs Konzentrationslager überlebt hatte.
Tadeusz Sobolewicz – Überlebender von sechs Konzentrationslagern
Tadeusz Sobolewicz war Anfang zwanzig, als er das Außenlager in Regensburg durchlebte. Sein Lebensweg ist ein beeindruckendes Zeugnis von Leidensfähigkeit und Überlebenswillen. In der Sendung „Ostbayern persönlich“ steht das Schicksal dieses Mannes im Mittelpunkt.