
Bayern: SPD fordert doppelt so viele Schulpsychologen
Als Reaktion auf die steigende Zahl von Schülern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf fordert die Landtags-SPD eine Verdoppelung der Schulpsychologen oder Sozialpädagogen. Nachdem es im Schuljahr 2016/17 in Bayern noch 62 769 Schüler mit Beeinträchtigungen beim Hören, Sehen, in der Motorik, beim Lernen, der geistigen Entwicklung, der Sprache und im Verhalten gegeben hatte, waren es im Schuljahr 2018/19 bereits 75 536. Der Anstieg um 12 767 Personen oder 20,34 Prozent geht rechnerisch aus einer Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor.
«Die Zahlen müssen ein Weckruf an die Staatsregierung sein», sagte die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, Margit Wild. Der enorme Zuwachs an Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und der große Lehrkräftemangel führten besonders an den Grund-, Mittel- und Förderschulen zu ganz schwierigen Situationen. «Es leiden zuerst die schwächsten, nämlich die mit besonderen Förderbedarfen. Gleichzeitig bringt es Lehrkräfte an ihre Grenzen, weil sie sich nicht nur um diese Kinder kümmern können, sondern auch alle anderen gut fördern müssen.»
Um die Lage zu verbessern, müsse es neben einer Verdoppelung bei den Schulpsychologen und Sozialpädagogen auch eine wissenschaftliche Untersuchung zu den Ursachen für die sich enorm erhöhten Fallzahlen geben, sagte Wild. Außerdem müsse Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Inklusion zur Chefsache machen.
dpa