
Regensburg: Kirchliche Flüchtlingsbeauftragte diskutieren Hilfe in politisch unruhigen Zeiten
Wie kann kirchliche Flüchtlingshilfe unter schwieriger werdenden politischen Bedingungen bestehen? Diese Frage stand im Zentrum des Treffens der bayerischen Flüchtlingsbeauftragten, das in der Zentrale der Caritas Regensburg stattfand. Vertreterinnen und Vertreter mehrerer bayerischer Diözesen sowie Mitarbeitende der Caritas kamen zusammen, um sich zu vernetzen und gemeinsame Perspektiven zu entwickeln.
Am halbjährlichen Treffen nahmen die Flüchtlingsbeauftragten der Diözesen Passau, München, Eichstätt und Bamberg teil. Gastgeber war die Caritas Regensburg mit Diözesan-Caritasvorstand Michael Dreßel, dem Flüchtlingsbeauftragten der Diözese Regensburg, Florian Faltenbacher, sowie Nika Krausnick, Referatsleiterin Migration und Integration.
Die Einführung diözesaner Flüchtlingsbeauftragter geht auf eine Entscheidung der Deutschen Bischofskonferenz aus dem Jahr 2015 zurück. Ziel war es damals, auf die steigende Zahl an Schutzsuchenden mit koordinierter kirchlicher Unterstützung zu reagieren, politische Stellungnahmen abzugeben und praktische Hilfe zu leisten.
Christliche Werte als Leitlinie kirchlichen Engagements
Florian Faltenbacher betonte die Rolle der Kirche als verlässlicher Partner für Schutzsuchende, basierend auf den christlichen Werten der Nächstenliebe. Diese seien sowohl im „Leitbild des kirchlichen Engagements für Flüchtlinge“ von 2016 als auch in den Worten von Papst Franziskus – aufnehmen, schützen, fördern, integrieren – klar verankert.
Verschärfte Bedingungen und wachsende Unsicherheit
Nika Krausnick berichtete von zunehmend erschwerten Rahmenbedingungen für die kirchliche Flüchtlingshilfe. Die aktuelle Migrationsdebatte sorge bei vielen Klientinnen und Klienten der Caritas für Verunsicherung – selbst bei Menschen mit gesichertem Aufenthaltstitel. Viele würden erneut in die Beratung kommen, aus Angst, eine Abschiebung könne wieder drohen.
„Langjährig gewachsene Sicherheiten geraten ins Wanken“, erklärte Krausnick und machte auf den gestiegenen Beratungsbedarf bei gleichzeitig knappen finanziellen und personellen Ressourcen aufmerksam.
caritas Regensburg / SP