
Muschelsterben an der unteren Naab bei Etterzhausen
Seit letztem Wochenende gibt es wieder ein Muschelsterben an der unteren Naab bei Etterzhausen. Erstmals wurde dieses 2019 beobachtet. Wie vergangenes Jahr soll auch unter anderem das Wetter dafür verantwortlich sein.
Sichtbar an der Wasseroberfläche treiben etwa bis zu 2 Euro-Münzen große, weiße Muschelweichkörper (ohne Schale) auf. Betroffen von diesem Muschelsterben ist wie bereits im Sommer 2019, ausschließlich die ursprünglich im Donaugebiet nicht heimische Art „Grobgerippte Körbchenmuschel“ Corbicula fluminea. Das Wasserwirtschaftsamt Regensburg hat am Montag, 10.08.2020 Messungen vor Ort durchgeführt.
Nach derzeitigem Sachstand des Wasserwirtschaftsamts Regensburg handelt es sich, wie bei dem erstmals 2019 in der Naab beobachteten Phänomen ursächlich um ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren: Durch Nahrungsmangel besonders geschwächte Exemplare verenden bei sommerlichen Witterungsverhältnissen mit stark schwankenden Temperatur-/ Luftdruck- / Sauerstoffverhältnissen. Die invasive Körbchenmuschel scheint an solche Bedingungen nicht so gut angepasst zu sein, wie die heimischen Großmuscheln, die von diesem natürlichen Phänomen nicht betroffen sind. Die Naab ist derzeit besonders klar und enthält daher wenig Futterpartikel für die Muscheln. Wie bereits 2019 vermutet, können solche natürlichen Phänomene an der Naab im Hochsommer immer wieder auftreten. Derartige Ereignisse waren in den letzten Jahren auch am Main zu beobachten.
Im letzten Jahr fanden zur Aufklärung des Muschelsterbens umfangreiche Untersuchungen des Wasserwirtschaftsamtes und des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) statt.
Wasserwirtschaftsamt Regensburg / MB