— © Doris Wirth
Doris Wirth

Hemau: Spielzeugmuseum feiert 30. Geburtstag mit Erinnerungen und Eisenbahn

Wer die knarrenden Holzstufen bis unters Dach des Alten Rathauses in Hemau erklimmt, betritt eine Welt aus längst vergangenen Tagen. Das Spielzeugmuseum Hemau zeigt zwischen 3.000 und 4.000 Exponate, viele davon aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Zu sehen gibt es unter anderem:

  • Puppen, Puppenstuben und -geschirr

  • Blech- und Holzspielzeug

  • Kaufläden, Bauernhöfe und Ritterburgen

  • Kinderbücher und eine detailreiche Westernstadt

  • Dampfmaschinen und Plüschtiere

Besucher erleben eine besondere Atmosphäre – jedes Spielzeug erzählt auf seine Weise vom Kinderlachen früherer Generationen.

Gründung durch Frauenunion und viel Herzblut

Gegründet wurde das Museum im Jahr 1995 auf Initiative von Gudrun Bauer, der damaligen Vorsitzenden der Frauenunion. Eine Ausstellung mit altem Spielzeug hatte so großen Anklang gefunden, dass die Idee eines dauerhaften Museums entstand. Nach dem Umzug der Stadtverwaltung ins Neue Rathaus fand das Museum sein Zuhause im nun freien Obergeschoss des alten Gebäudes.

Mit großem Engagement machten sich die Frauen der Union auf die Suche nach Spielsachen. Bereits zur Eröffnung am 22. April 1995 war das Haus gut gefüllt – mit Spielzeug, Erinnerungen und Geschichten.

Modelleisenbahn als Herzstück

Ein Highlight ist bis heute die raumfüllende Modelleisenbahn, die von Olaf Schüler stammt und im Museum eine dauerhafte Heimat gefunden hat. Gemeinsam mit Wendelin Pfaller wurde sie in mühevoller Kleinarbeit aufgebaut. Heute sorgt Stefan Beer aus Laaber dafür, dass die Anlage bei den Öffnungszeiten weiter in Betrieb bleibt.

Neben der Eisenbahn kamen im Laufe der Zeit auch „moderne“ Klassiker hinzu, etwa Barbiepuppen und Matchboxautos aus den 1980er-Jahren. Das älteste Ausstellungsstück ist ein Kaufladen aus der Biedermeierzeit um 1850.

Ehrenamt mit Leidenschaft – Nachwuchs gesucht

Leiterin Marianne Meier war von Anfang an dabei. Ihre Leidenschaft für Spielzeug zeigt sich nicht nur in der Sammlung, sondern auch in ihrer Geschichte: Einige Ausstellungsstücke, wie eine Puppennähmaschine und ein Blechherd, stammen aus ihrer eigenen Kindheit. Heute, mit 75 Jahren, hält sie das Museum mit viel Herzblut am Laufen – meist allein.

Nachwuchs wird dringend gesucht: Während früher rund 30 Ehrenamtliche den Museumsdienst leisteten, ist Meier seit der Corona-Zeit meist Einzelkämpferin. Wer Interesse hat, das Museum an zwei Sonntagen im Monat nachmittags für je zwei Stunden zu betreuen, kann sich bei der Stadt Hemau melden.

Öffnungszeiten und Eintritt

Das Spielzeugmuseum Hemau ist von Ende April bis Juli sowie von Mitte September bis Dezember an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Am 4. Mai 2025 bleibt es ausnahmsweise geschlossen.

  • Eintritt: Erwachsene 2 Euro, Kinder (6–14 Jahre) 1 Euro, Familien 3 Euro

  • Ehrenamtskarten-Inhaber erhalten freien Eintritt

  • Weitere Infos unter www.hemau.de

Das Hemauer Spielzeugmuseum ist ein Ort voller Erinnerungen – und ein besonderes Ziel für Großeltern mit Enkeln, die gemeinsam in die Vergangenheit eintauchen wollen.

Stadt Hemau / SP

expand_less