Bundestagswahl 2025: HWK-Präsident Dr. Georg Haber fordert wirtschaftlichen Turnaround
Nach der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 äußerte sich Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, besorgt über die wirtschaftliche Lage in Deutschland. Er betonte, dass ohne rasche Reformen nicht nur der Wirtschaftsstandort Deutschland, sondern auch die stabile Demokratie in Gefahr sei.
Mit einer Wahlbeteiligung von rund 83 Prozent habe das Volk sein demokratisches Recht wahrgenommen, so Haber. Doch das Wahlergebnis sei komplex, genau wie die Probleme des Landes.
Forderungen des Handwerks im Wahlkampf
Das Handwerk hatte während des Wahlkampfs auf mehrere wirtschaftliche Kernprobleme hingewiesen:
Gerechte und wettbewerbsfähige Besteuerung
Bezahlbare Energie
Qualifizierte Zuwanderung
Moderne Infrastruktur
Bürokratieabbau
Allerdings hätten andere Themen den Wahlkampf dominiert. Dennoch seien diese strukturellen Herausforderungen entscheidend für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands.
Sorge vor Abwanderung und fehlender Gründerbereitschaft
Während große Industrieunternehmen bereits mit Abwanderung drohten, spüre auch das Handwerk eine wachsende Frustration. Immer weniger junge Handwerker seien bereit, einen eigenen Betrieb zu gründen oder einen bestehenden zu übernehmen. Der Grund: Das Gefühl, dass Leistung und Eigeninitiative nicht ausreichend honoriert, sondern eher ausgebremst würden.
Appell an die neue Bundesregierung
Haber fordert von der künftigen Regierung, schnell zu handeln. Es dürfe jetzt keine politischen Machtkämpfe, Schuldzuweisungen oder persönliche Konflikte geben. Stattdessen müssten alle Parteien kompromissbereit sein und sich rasch auf eine stabile Regierung verständigen.
„Vertrauensvorschuss ist nicht unendlich“
Abschließend betont Haber die große Verantwortung der neuen Regierung. Das ostbayerische Handwerk stehe der Politik zwar noch mit einem gewissen Vertrauensvorschuss gegenüber – doch dieser sei nicht grenzenlos.