Bad Kötzting: Heilbäder trotzen Herausforderungen mit Innovation und neuen Gesundheitsangeboten

Seit dem 1. April 2025 gelten in Bayern die neuen Prädikate „Waldheilbad“ und „Ort mit Waldkurbetrieb“. Sie sind bundesweit einmalig und ein Meilenstein für die Branche, wie BHV-Vorsitzender Peter Berek betonte. Ziel sei es, die WaldGesundheit weiter auszubauen. Aktuell gibt es in 13 bayerischen Kurorten und Heilbädern bereits 16 Kur- und Heilwälder.

Finanzielle Lage der Kommunen belastet Heilbäder

Trotz positiver Entwicklungen im Gesundheitstourismus blickt der Verband mit Sorge auf die kommunale Finanzlage. Peter Berek wies auf das Rekorddefizit von 24,3 Milliarden Euro bei den deutschen Kommunen hin. Gestiegene Sozial- und Personalkosten erschweren den Betrieb der Einrichtungen, hinzu kommen starre Arbeitszeitregelungen und hohe bürokratische Hürden. Der Verband fordert deshalb dringend Entlastungen und flexiblere Rahmenbedingungen.

Bad Kötzting als Vorzeige-Heilbad

Staatssekretär Martin Schöffel lobte in seiner Festrede Bad Kötzting als jüngstes Kneippheilbad und „strahlendes Beispiel“ für die Qualität bayerischer Heilbäder. Bayern verfüge über 355 Prädikatsgemeinden und sei mit 40,6 Millionen Gästen und 102,7 Millionen Übernachtungen im Jahr 2024 das beliebteste Reiseziel Deutschlands. Die Heilbäder seien nicht nur Orte der Erholung, sondern auch wichtige Arbeitgeber im ländlichen Raum. Für 2025 stellt der Freistaat 48,6 Millionen Euro für die Tourismusförderung bereit.

Gesundheitstourismus mit großem Potenzial

Laut einer Studie des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT) hat bereits knapp jeder fünfte Deutsche zwischen 18 und 74 Jahren einen Gesundheitsurlaub gemacht – mit hoher Bereitschaft zur Wiederholung. Die Erwartungen an solche Reisen sind klar: Ruhe und Erholung (82 %), gesundes Klima (81 %) und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (80 %).

Diese Erkenntnisse nutzt der BHV, um gezielt neue Angebote zu entwickeln. BHV-Geschäftsführer Frank Oette kündigte an, neue Produkte und Marketingstrategien an den Studienergebnissen auszurichten. Mit natürlichen Heilmitteln wie Moor, Sole, Thermen und Heilklima verfügen Bayerns Kurorte über hervorragende Voraussetzungen für zukunftsfähige Gesundheitsprogramme.

Heil- und Kurwälder im Fokus

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Einrichtung zusätzlicher Heil- und Kurwälder, die durch die neuen Prädikate gestärkt werden sollen. Der Bayerische Heilbäder-Verband sieht darin großes Potenzial für nachhaltige Gesundheitsangebote und ein Alleinstellungsmerkmal im bundesweiten Vergleich.

Rosi Raab Presse Bayerischer Heilbäder-Verband / SP

 

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