Vor Kurzem hat sich die Zukunftswerkstatt Prüfening im Rahmen einer Podiumsdiskussion intensiv mit dem Ausbau der Autobahn A 3 befasst. Thema war: „Alternativen während des 6-spurigen Autobahnausbaus der A3 – wie können wir trotz langjähriger Umbaumaßnahmen sicher ans Ziel kommen?“
Der Moderator Wolfgang Bogie vom Verkehrsclub Deutschland befragte als Podiumsteilnehmer Experten aus Stadt und Landkreis:
Zunächst wurde analysiert welche Pendlerströme es gibt und wo und wie alternative Verkehrswege verbessert bzw. geschaffen werden sollten. Hier wurde bereits im Vorfeld mit den sieben großen Arbeitgebern in und um Regensburg und der IHK eine Untersuchung gemacht. Erste Entlastungsstrategien wurden hierzu auch schon umgesetzt. Laut Herrn Steinwede wurde eine zusätzliche Buslinie vom Bahnhof Burgweinting zu den Firmen BMW und Krones eingeführt, welche aber leider bisher nur wenig angenommen wird. Des weiteren berichtete Herr Häusler, dass der Bahnhof Eggmühl zu einem Knotenpunkt ausgebaut werden soll, um Pendler aus dem Umkreis auf die Bahn umzulenken. Frau Stangl forderte die Regensburger Arbeitgeber auf mithilfe von flexiblen Arbeitszeiten, Mitfahrplattformen und der Förderung des RVV-Jobtickets die Pendlerströme mehr zu entzerren.
Wie bekommt man die Menschen weg vom Auto hin zu mehr ökologischer Mobilität?
Es wurde von allen Podiumsteilnehmern ganz klar herausgestellt, dass es nicht ausreiche den ÖPNV, sowie das Bahn- und Radfahren in Stadt und Kreis noch attraktiver zu machen. Sondern man müsse auch gleichzeitig das Fahren mit dem Auto unattraktiver machen. Ebenfalls waren sich die Podiumsteilnehmer darin einig, dass Veränderungen zuerst im Kopf der Bürger anfangen müssen. Die Alternativen zum Individualverkehr mit Benziner oder Diesel müssen von ihnen auch eingefordert und im Alltag genutzt werden.
Frank Steinwede wies hier auf die neue App des RVV hin, welche noch mehr ausgebaut werden soll, sodass die Nutzung des Busses mit anderen Angeboten, wie z.B. Mietfahrrädern vereinfacht oder auch die Zuverlässigkeit der Abfahrts- und Umsteigezeiten nachvollziehbarer werde. Christoph Häusler erklärte, dass der Ausbau der Infrastruktur für den Bahnverkehr rings um Regensburg, z. B. die Elektrifizierung Richtung Schwandorf vorangetrieben werden müsse. Michael Köstlinger zeigte sich zuversichtlich – die vielen Berichterstattungen in der Presse hätten bereits schon eine Wirkung gezeigt und viele Menschen würde mittlerweile auf alternative Verkehrsmittel umsteigen. Die Verbesserungen der Fahrradmobilität in Regensburg wäre wie vieles andere auch in Planung, man brauche eben etwas Geduld. Er wünsche sich hier auch mehr Bereitschaft bei den Bürgern auf Rad oder Bus umzusteigen. Frau Stangl begrüßte die erwähnten Verbesserungen, doch würde dies nicht ausreichen, gleichzeitig sollte der Autoverkehr nicht weiter ausgebaut, sondern eher zurückgebaut werden.
Fazit aus der Sicht der Zukunftswerkstatt Prüfening: „Bürger zeigt Bereitschaft zum Umstieg und nehmt diesbezüglich auch aktiv die Politiker mehr in die Pflicht.“
pm/LS