Auch während der ganzen Nacht von Montag auf Dienstag wurden ununterbrochen intensive Suchmaßnahmen auf tschechischer und deutscher Seite durchgeführt. So kamen auch weit nach Mitternacht Personensuchhunde (Mantrailer) und Flächensuchhunde zum Einsatz. Die Helferinnen und Helferin waren insbesondere mit geländegängigen Fahrzeugen im Suchbereich unterwegs.
Am heutigen Tag, den 12. Oktober 2021, werden alle möglichen Suchmaßnahmen systematisch und in enger Abstimmung mit den tschechischen Behörden fortgeführt. Auf bayerischer Seite sind wieder verschiedene Einheiten, u. a. Hundertschaften der Bayerischen Bereitschaftspolizei, der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei, sowie verschiedener Hilfsorganisationen im Einsatz.
Bisher waren in etwa 1400 Einsatzkräfte aus beiden Ländern, sowie 115 Personen- und Flächensuchhunde, Polizeihubschrauber und Drohnen im Einsatz. Die Polizei geht von einer lebensbedrohlichen und ernstzunehmenden Gefahr für die Vermisste aus. Auch weiterhin werden die Einsatzkräfte alles Menschenmögliche unternehmen, um Julia aufzufinden.
Bislang gingen vereinzelte Mitteilungen von Zeugen ein, die sich insbesondere auf den Aufstieg der Familie zum Cerchov beziehen. In diesem Zusammenhang erneuert die Polizei die Öffentlichkeitsfahndung nach der 8-jährigen Julia.
Derzeit geht die Polizei nicht von einem Verbrechen aus. Es gebe «überhaupt keinen Ansatz, der auf eine Straftat deuten würde», sagte Pressesprecher Florian Beck am Dienstagmittag dem Bayerischen Rundfunk. Man gehe nach wie vor davon aus, dass sich das Mädchen nahe dem tschechischen Berg Cerchov (Schwarzkopf) im Wald verlaufen habe. Es werde aber, wie in solchen Fällen üblich, in alle Richtungen ermittelt, so Beck. Dazu sei die Kripo Regensburg eingeschaltet.
Die Achtjährige aus Berlin war am späten Sonntagnachmittag beim Wandern mit ihrer Familie im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet verschwunden. Die Eltern hatten das Mädchen, seinen Bruder und einen Cousin aus den Augen verloren und die Rettungskräfte gerufen. Diese fanden nur den Bruder und den Cousin. Das Mädchen blieb vermisst und wird seitdem im felsigen, dicht bewachsenen Gebiet zwischen den Städten Waldmünchen, Furth im Wald und Domazlice von Hunderten Einsatzkräften gesucht.
PP Oberpfalz/dpa/MB