Die Arbeitslosigkeit in Bayern hat im März abgenommen – zugleich gibt es Anzeichen für eine künftige Verschlechterung der Lage.
Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 3,7 Prozent zurück. Vor einem Jahr hatte die Quote 3,4 Prozent betragen. Beim Blick auf die Zahl der Arbeitslosen zeigt sich im Vorjahresvergleich ein Anstieg um 8,9 Prozent. Stichtag für die Daten war der 13. März.
Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist im März im Vergleich zum Vormonat saisonbedingt um 12 397 auf 281 753 gesunken.
Die Arbeitslosenquote sei um 0,1 Punkte auf 3,7 Prozent nach unten gegangen, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mit.
Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,4 Prozent. Die Regionaldirektion griff auf Datenmaterial zurück, das bis zum 13. März vorlag.
Der Arbeitsmarkt im Freistaat zeige sich insgesamt robust, teilte Regionaldirektionschef Markus Schmitz mit.
«Zeitgleich nehmen wir jedoch eine zu dieser Saison unübliche und deutliche Zunahme von Anzeigen für konjunkturelles Kurzarbeitergeld wahr: ein Indikator für heraufziehende Problemlagen.»
Dies zeige die Skepsis der Unternehmen, sei aber auch Ausdruck dessen, dass die Firmen ihre qualifizierten Mitarbeiter halten möchten. Rund 590 Betriebe hätten im Februar für mehr als 14 000 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt.
Im Vergleich zum Februar 2019 – der Zeit vor der Pandemie – stelle das fast eine Verfünffachung der eingegangenen Anzeigen dar und mache die konjunkturelle Lage deutlich. Eine angespannte Situation herrscht laut Agentur besonders im Baugewerbe und dem Baunebengewerbe.
Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, teilte zur Entwicklung bei den Kurzarbeit-Anzeigen mit, dies sei ein Indikator für die schlechte wirtschaftspolitische Lage und die Erwartungen für die kommenden Monate.
Dennoch sei der Freistaat mit einer Arbeitslosenquote von deutlich unter vier Prozent und rund 5,93 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten immer noch gut aufgestellt.
«Die Unternehmen suchen auch händeringend Auszubildende.»
Die Zahl der neu gemeldeten Stellen stieg den Angaben zufolge im März um 23 570 auf 138 314. Besonders viele offene Stellen gab es demnach im Bereich der Leiharbeit und im verarbeitenden Gewerbe. Die Firmen seien im Vergleich zum Vorjahr immer noch zurückhaltend, wenn es darum gehe, neue Arbeits- und Fachkräfte einzustellen, teilte die Regionaldirektion mit.
Der DGB in Bayern forderte von der Staats- und der Bundesregierung eine Investitionsoffensive. Öffentliche Investitionen seien kein Selbstzweck und keine Versündigung an künftigen Generationen.
m Kreis Regensburg Stadt sind im Berichtsmonat 3.884 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 103 Personen oder 2,6 Prozent weniger als im Vormonat, jedoch 140 Personen oder 3,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Mit 4,2 Prozent liegt die aktuelle Arbeitslosenquote 0,1 Prozent unter dem Wert des Vormonats, aber 0,1 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats.
Im Landkreis Regensburg sind im Berichtsmonat 3.147 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 262 Personen oder 7,7 Prozent weniger als im Vormonat, jedoch 270 Personen oder 9,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt mit 2,7 Prozent um 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat, jedoch 0,2 über März 2023.
Im Agenturbezirk Kelheim sind im Berichtsmonat 2.423 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 240 Personen oder 9,0 Prozent weniger als im Vormonat, jedoch 168 Personen oder 7,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 3,3 Prozent und liegt damit um 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Februar, aber 0,2 über dem Wert vor einem Jahr.
Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um 605 Personen ab. Mitte des Berichtsmonats waren 2.568 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum März 2023 waren zehn Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.
Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,5 Prozent auf Höhe der Vorjahresquote. Im Vormonat betrug die Quote 4,3 Prozent.
dpa / Agentur für Arbeit / JM