Im Regensburger Korruptionsprozess hat der angeklagte Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) seine privaten und finanziellen Verhältnisse offenlegen müssen. Ausführlich berichtete der suspendierte Rathauschef über Einkünfte, Erbschaft, Ausgaben sowie über seine Familie und die Auswirkungen seiner Haftzeit. Dem 48-Jährigen ging die Verhandlung spürbar nahe, die Vorsitzende Richterin Elke Escher unterbrach die Sitzung zwischenzeitlich. Wolbergs muss sich wegen Vorteilsannahme und Verstoßes gegen das Parteiengesetz verantworten.
Als Oberbürgermeister habe er 7200 Euro netto verdient und sei mit Nebeneinkünften auf etwa 10 000 Euro netto monatlich gekommen. Seit der Suspendierung sei sein Gehalt um 50 Prozent gekürzt, so dass er jetzt 3600 Euro netto einnehme, ohne weitere Nebeneinkünfte. «Von 3600 Euro könnte ich sensationell leben, ich lebe keinen Luxus.» Die Tilgung seines Darlehens für die SPD über 120 000 Euro habe er aus seinem zu erwartenden Erbe gezahlt. Das habe es ihm auch möglich gemacht, den Prozess bislang zu finanzieren. «Ich habe mir Geld geliehen, das ist abgesichert durch das Erbe. Das geht etwa auf Null aus. Jedes weitere Verfahren könnte ich mir nicht mehr leisten.»
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