Siemens steckt im Umbruch – und kann erneut solide Zahlen vorlegen. Der Umsatz des Technologiekonzerns legte im zweiten Quartal um vier Prozent auf knapp 21 Milliarden Euro zu, die Auftragslage zog weiter an und stieg um rund sechs Prozent auf 23,6 Milliarden Euro, wie Siemens am Mittwoch in München mitteilte. Das operative Ergebnis lag mit rund 2,4 Milliarden Euro um sieben Prozent über dem Vorjahresquartal. Zwar gilt seit April eine neue Konzernstruktur, doch die Zahlen präsentierten die Münchner noch nach altem Modell.
Am Vortag hatte Siemens verkündet, die kriselende Kraftwerksparte auslagern und als eigenständiges Unternehmen an die Börse bringen zu wollen. Die Branche leidet unter Überkapazitäten und der Konkurrenz erneuerbarer Energien. Dennoch konnte die Sparte im abgelaufenen Quartal weitere Aufträge an Land ziehen: Der Auftragseingang des Power und Gas genannten Bereichs legte um 3 Prozent auf rund 3,3 Milliarden Euro zu. Die Umsätze gingen hingegen weiter um rund 4 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro zurück.
Mit dem Servicegeschäft, also der Wartung und Instandhaltung bestehender Anlagen, verdient die Sparte hingegen weiter Geld. Um ganze 38 Prozent stieg das operative Ergebnis auf 156 Millionen Euro.
Unter dem Strich verdiente Siemens mit 1,8 Milliarden Euro leicht weniger als im Vorjahr, als 1,95 Milliarden erzielt wurden. Marktexperten hatten einen deutlicheren Rückgang erwartet. Dabei wirkten sich Steuereffekte positiv aus. Im vergangenen Jahr hatte Siemens zudem von einem Sondergewinn profitiert.
dpa