In dieser Woche dauert das wechselhafte und teils sehr nasse Sommerwetter weiter an. Bereits am Wochenende gab es neue Schauer, am Sonntag dann auch schon wieder vermehrt Gewitter. Auch diesmal zogen die Gewitter und Schauer nur sehr langsam. Daher kam es lokal wieder zu starken Niederschlägen mit entsprechenden Überflutungen.
„Daran wird sich in dieser Woche kaum etwas ändern. Das Wetter hat einen tropischen Anstrich. Obwohl vielfach kaum 20 Grad erreicht werden, empfinden wir die Wetterlage am ziemlich warm. Das liegt daran, dass es derzeit wieder sehr schwül ist. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Daher empfinden wir es als ziemlich unangenehm. Täglich müssen wir in dieser Woche mit Schauer und Gewitter rechnen. Es geht zu wie in den Tropen. Dabei drohen auch wieder Starkregenfälle mit Überflutungen. Die Unwetterserie geht nach einer kurze Unterbrechung weiter. Doch danach könnte es der Hochsommer bei uns versuchen, aber auch dann würde es wechselhaft bleiben“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net die aktuelle Prognose sowie den Wettertrend für nächste Woche.
Doch der Reihe nach. Das sind erstmal die Aussichten für Deutschland bis zum Wochenende:
Beim Wetter liegen wir im Grunde bei allen Tagen recht ähnlich. Es bilden sich täglich Schauer und Gewitter. Lokal kann es dabei immer wieder zu Starkregen mit Überflutungen kommen. Wo genau die stärksten Regenfälle niedergehen kann man aktuell nicht sagen. Die Schauer und Gewitter ziehen sehr langsam. Daher können die starken Niederschläge immer wieder an gleicher Ort und Stelle niedergehen.
„Hier empfiehlt es sich unbedingt immer die Wetter- und Unwetterwarnungen im Auge zu behalten um nicht von plötzlich steigenden Pegel überrascht zu werden. Da können lokal eng begrenzt schon mal 30 bis 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter vom Himmel fallen. Für kleine Bäche ist das meist zu viel. Im Süden kann es Richtung Alpenrand auch zu anhaltenden und flächigen Niederschlägen kommen. Das begleitet uns die gesamte Woche“ sagt Wetterexperte Jung.
Für nächste Woche könnte sich dann sehr warme Luft aus Osteuropa ankündigen. Die liegt dort ohnehin schon seit geraumer Zeit auf der Lauer und bringt auch schon in dieser Woche dem Osten immer etwas höhere Werte als dem Rest des Landes. Nächste Woche sind dann sogar Chancen da, dass diese sehr warme Luft ganz Deutschland erfasst. Dann wären sogar Spitzenwerte über 30 Grad möglich.
So sieht der Temperaturtrend für nächste Woche aus:
Ruhepause, aber keine Entwarnung: Neue teils starke Regenfälle haben am Wochenende die erhoffte nachhaltige Besserung der angespannten Hochwasser-Lage in Bayern verhindert. Zwar gab es diesmal keine größeren Überschwemmungen. Dennoch wurden erneut einzelne Straßen überflutet, Keller standen unter Wasser. Im niederbayerischen Flutgebiet rund um Simbach am Inn gingen die Aufräumarbeiten nach der verheerenden Flutkatastrophe mit sieben Toten weiter. Im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau waren die Einsatzkräfte angesichts der neuen Regenfälle weiter in Bereitschaft.
Neue Sturzfluten seien «zwar unwahrscheinlich», könnten aber «nicht ganz ausgeschlossen werden», teilte der Hochwassernachrichtendienst am Sonntag mit. Auch die Wetter-Prognosen für die kommenden Tage im Freistaat verheißen keine Entspannung. Bis zur Wochenmitte seien immer wieder teils ergiebige Niederschläge möglich, prophezeite ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes in München. «Eine Änderung ist nicht in Sicht.» Punktuell sei auch wieder Starkregen möglich.
Im zuletzt vom Hochwasser stark betroffenen Überschwemmungsgebiet im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau waren die Helfer am Wochenende angesichts der neuen Regenfälle weiter in Bereitschaft. Man sei mit mehreren Hundert Sandsäcken gewappnet, auch Wasserpumpen seien weiter im Einsatz gewesen, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Oberland in Weilheim. Die Böden in der Region seien teils stark mit Wasser vollgesogen. Immerhin: «Aufgrund der fallenden Pegelstände bleibt die Lage hoffentlich stabil.»
Vor einer Woche war der Tiefenbach in Polling über die Ufer getreten. Keller liefen voll, Muren gingen ab. Das Landratsamt erklärte am Sonntag für mehrere Stunden den Katastrophenfall.
Im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn, der von der Flut der vergangenen Woche besonders getroffen wurde, wollten Spezialkräfte des Technischen Hilfswerkes (THW) noch am Sonntag eine provisorische Brücke fertigstellen. Die ursprüngliche Brücke war bei den Überschwemmungen derart stark beschädigt worden, dass sie nicht mehr befahrbar ist.
dpa/Pressemitteilung wetter.net/MF