Das Coronavirus und die damit verbundenen Einschränkungen treffen die Tourismusbranche hart. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik für den Monat September. Oberbayern bekommt die Verluste im Vergleich zum Vorjahresmonat am deutlichsten zu spüren.
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik nach den nun vorliegenden, vorläufigen Ergebnissen der Monatserhebung im Tourismus mitteilt, meldeten die 11.625 geöffneten Beherbergungsbetriebe Bayerns im September 2020 rund 2,8 Millionen Gästeankünfte und gut 8,4 Millionen Übernachtungen.
Im September findet normalerweise traditionell das größte Volksfest der Welt, das Oktoberfest, in Bayern statt. Die Absage dieser Veranstaltung auf Grund der CoviD-19-Pandemie traf insbesondere die ausrichtendende Landeshauptstadt München und damit verbunden den zugehörigen Regierungsbezirk Oberbayern. So lagen die Gästeankünfte in Oberbayern um 40,6 Prozent, die Übernachtungen um 24,3 Prozent unter dem Niveau von September 2019. In den Beherbergungsbetrieben der Stadt München gingen die Gästeankünfte im gleichen Zeitraum um 60,0 Prozent, die Übernachtungen um 55,5 Prozent zurück. Demgegenüber konnte der Regierungsbezirk Schwaben im September zumindest bei den Übernachtungen sogar ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahresmonat erzielen (Gästeankünfte: -16,5 Prozent; Übernachtungen: +0,9 Prozent). In Oberfranken flachten die Rückgänge der vergangenen Monate ebenfalls etwas weiter ab (Gästeankünfte: -11,7 Prozent; Übernachtungen: -4,4 Prozent).
Wie in den Vormonaten, dominierte auch im September der Inlandstourismus überdurchschnittlich (Gästeankünfte: 2,5 Millionen; Übernachtungen: 7,7 Millionen). Die Anreisen von Gästen aus dem Ausland lagen mit -71,0 Prozent, deren Übernachtungen mit -66,2 Prozent weiterhin deutlich unter den Werten, die noch im September letzten Jahres gemeldet wurden.
Auch im Spätsommer erfreute sich die Unterbringung auf einem Campingplatz großer Beliebtheit. Dies ist die einzige Betriebsart, die im September trotz der gegebenen Umstände ein Plus gegenüber dem Vorjahresmonat sowohl bei den Gästeankünften (+33,8 Prozent), als auch bei den Übernachtungen (+50,7 Prozent) erzielte. Allerdings reichte dies nicht aus, um die von Januar bis September 2020 durch die CoviD-19-Pandemie bedingten Einbußen auszugleichen. Hier lagen die Campingplätze nämlich, genau wie alle anderen Betriebsarten auch, unter den gemeldeten Zahlen des Vorjahres (Gästeankünfte: -21,7 Prozent; Übernachtungen: -10,6 Prozent). Die größten Einbußen unter den ausgewiesenen Betriebsarten mussten sowohl im September, als auch im bisherigen Jahresverlauf die Jugendherbergen und Hütten hinnehmen.
Insgesamt betrug die Zahl der Gästeankünfte von Januar bis September 2020 rund 17,2 Millionen, was einem Minus von 44,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Übernachtungszahlen lagen mit knapp 50,8 Millionen (-35,5 Prozent) ebenfalls deutlich unter den Werten des Vorjahres.
In der Oberpfalz und Niederbayern sind im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich weniger Gäste gekommen (Oberpfalz: -17,4 Prozent, Niederbayern: -16,4 Prozent) und auch über Nacht geblieben (Oberpfalz: -8,1 Prozent, Niederbayern: -6,1 Prozent).
In der Oberpfalz betrug die Zahl der Gästeankünfte von Januar bis September 2020 rund 1 Million, was einem Minus von 38,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. In Niederbayern liegt das Minus bei 36,4 Prozent. Die Übernachtungszahlen lagen mit jeweils -32,2 Prozent in der Oberpfalz und Niederbayern ebenfalls deutlich unter den Vorjahreswerten.
Bayerisches Landesamt für Statistik / MB