Di, 10.01.2023 , 14:20 Uhr

Regensburg: Verurteilter Mörder Rachid C. festgenommen

Seit Donnerstagnachmittag, 05.01.23, ist der verurteilte Mörder Rachid C. auf der Flucht gewesen. Am Montag hat die Polizei den Mörder festgenommen.

Regensburg: Flüchtiger Mörder gefasst
Seit Donnerstag hat die Polizei auf Hochtouren nach einem Mörder gesucht, der aus dem Regensburger Amtsgericht geflohen ist. Die gute Nachricht: Gestern Abend konnte er gefasst werden.

10.01. 14:20 Uhr: Mörder könnte Helfer gehabt haben

Heute (10.01.) hat die Polizei in Regensburg eine Pressekonferenz zum Fall gegeben. Es gebe laut Polizeivizepräsident Thomas Schöniger Indizien, dass der aus dem Amtsgericht geflüchtete 40-Jährige einen oder mehrere Helfer gehabt haben könne.

Der Mann war am Montag (09.01.) in Straßburg von der französischen Polizei festgenommen worden. Nach dem verurteilten Mörder war zuvor international gefahndet worden.

Vor der Festnahme des Mannes war er von Polizisten mit einer seiner Schwestern im Auto gesehen worden.

 

09.01. 19:21 Uhr: Mörder festgenommen

Wie die Polizei mitteilt, wurde der flüchtige Rachid C. vor wenigen Minuten in Frankreich nahe der deutschen Grenze festgenommen.

Nähere Informationen erfolgen am morgigen Dienstag.

 

09.01. 17:38 Uhr: Anwalt äußert Kritik an Sicherheitsmaßnahmen

Der Mörder ist immer noch auf der Flucht. Bei der Polizei sind inzwischen 151 Hinweise eingegangen. Konkrete Hinweise auf den Aufenthaltsort des Mannes gebe es aber nicht. Auch international wird nach dem Mann gefahndet. Ob der Mann bei seiner Flucht Helfer hatte oder sich etwa bereits ins Ausland abgesetzt habe, sei unklar, so die Polizei.

Der Verteidiger des am Donnerstag geflohenen Häftlings machte den Verantwortlichen des Amtsgerichts unterdessen Vorwürfe. Der Anwalt Moritz Schmitt-Fricke sagte «Focus Online», die Besprechungsmöglichkeit mit Mandanten sei dort in zweierlei Hinsicht schlecht gelöst. Zum einen kritisierte der Anwalt, dass der Raum über eine schlecht einsehbare Milchglasscheibe verfüge, zum anderen bemängelte er die unverschlossenen Fenster.

Dem Mann wurden für das Anwaltsgespräch laut der Polizei die Fesseln abgelegt. Vor der Tür des Zimmers habe ein Wachposten gestanden, ein weiterer sei noch auf dem Weg vor das Fenster des Zimmers gewesen. Der Häftling sei «innerhalb weniger Sekunden» geflüchtet, hieß es.

Ein Sprecher des Amtsgerichts teilte am Montag auf Anfrage mit, die Richterin habe zuvor angeordnet, dem Angeklagten die Handfesseln abzunehmen, um ihm das Mitschreiben während der Verhandlung zu ermöglichen. Diese Anordnung sei nur für die Dauer der Hauptverhandlung erfolgt. Das Abnehmen von Fußfesseln sei durch die Richterin nicht angeordnet worden.

Das Anwaltszimmer sei zudem nicht gesichert und für Besprechungen mit inhaftierten Angeklagten nicht konzipiert. Weshalb der Angeklagte das Anwaltszimmer ohne Fesselung betreten konnte, könne von hier nicht beantwortet werden, so der Sprecher. Das Zimmer werde bis auf Weiteres nur für Rechtsanwälte und nichtinhaftierte Mandanten zugänglich sein.

 

 

Regensburg: Die Polizei sucht auf Hochtouren nach dem geflüchteten Mörder

 

09.01., 13:26 Uhr: Mehr als 150 Hinweise zum geflohenen Mörder

Es seien bislang 151 Hinweise zu dem Flüchtigen eingegangen, sagte ein Sprecher der Polizei am Montag. Konkrete Hinweise auf den Aufenthaltsort des Mannes gebe es aber nicht. Auch international wird nach dem Mann gefahndet. Ob er bei seiner Flucht Helfer hatte oder sich etwa bereits ins Ausland abgesetzt habe, sei unklar.

Der verurteilte Mörder hatte 2011 mit einem Komplizen einen Lottoladen in Nürnberg überfallen und die 76 Jahre alte Besitzerin umgebracht. 2013 wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt und saß seitdem in Straubing im Gefängnis. Wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in der JVA musste er sich nun vor dem Amtsgericht Regensburg verantworten. Als die Verhandlung am Donnerstag für ein Gespräch mit seinem Anwalt unterbrochen wurde, gelang es dem Mann, aus dem Anwaltszimmer im Erdgeschoss des Gerichts zu flüchten.

Dem Algerier wurden für das Anwaltsgespräch laut dem Sprecher die Fesseln abgelegt. Vor der Tür des Anwaltszimmers habe ein Wachposten gestanden, ein weiterer sei noch auf dem Weg vor das Fenster des Anwaltzimmers gewesen. Der Häftling sei «innerhalb weniger Sekunden» geflüchtet, sagte der Sprecher. Der Anwalt habe daraufhin die Beamten über die Flucht seines Mandanten informiert. Die Abläufe im Amtsgericht würden nach dem Vorfall nun überprüft.

 

07.01., 10:38 Uhr: Internationale Fahndung und 125 Hinweise

Die Polizei fahndet umfangreich und bittet weiterhin um Mithilfe aus der Bevölkerung. Zwischenzeitlich hat das Polizeipräsidium Oberpfalz die Einsatzleitung übernommen.

Auch am heutigen Samstag, 7. Januar 2023, kamen Polizeihubschrauber der Polizeihubschrauberstaffel Bayern, Polizeidiensthunde und geschlossene Polizeieinheiten zum Einsatz. Zur Fahndung in Regensburg waren darüber hinaus Einheiten der Bayerischen Bereitschaftspolizei eingebunden. Die Polizeiinspektion Regensburg Süd ist mit der genannten Unterstützung weiterhin deutlich im Stadtgebiet uniformiert und zivil präsent. Rachid C. könnte sich nach wie vor in Regensburg aufhalten.

Die Suche nach dem Geflohenen wurde bereits am Donnerstag international ausgeweitet. Wegen des Umfangs der zu koordinierenden Maßnahmen hat zwischenzeitlich hat das Polizeipräsidium Oberpfalz in Regensburg mit einem Führungsstab die Gesamteinsatzleitung übernommen.

Bislang gingen über 125 Hinweise aus der Bevölkerung ein, die bereits abgearbeitet wurden oder noch werden. Ein konkreter Hinweis auf den aktuellen Aufenthaltsort des Flüchtigen liegt jedoch noch nicht vor.

 

06.01., 11:14 Uhr: 25 Hinweise eingegangen

Die Polizei fahndet seit der Flucht mit starken Kräften nach dem Mann. Zum Einsatz kamen und kommen Polizeihubschrauber, Personensuchhunde und geschlossene Polizeieinheiten. Die fahndungskoordinierende Polizeiinspektion Regensburg Süd hat ihre Kräfte erheblich verstärkt und ist im Stadtgebiet spürbar präsent. Die Suche nach dem Geflohenen wurde bereits gestern international ausgeweitet. Die Fahndungen werden parallel von intensiven Ermittlungen zum Häftling begleitet.

Bislang gingen 25 Hinweise aus der Bevölkerung ein, die bereits abgearbeitet wurden oder noch werden. Ein konkreter Hinweis auf den aktuellen Aufenthaltsort des Flüchtigen liegt noch nicht vor. Detaillierte Angaben zu den Hinweisen sind aus ermittlungstaktischen Gründen nicht möglich.

Nach dem derzeitigen Kenntnisstand wurde Rachid C. am gestrigen Tag zur Verhandlung wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte von der Polizei am Amtsgericht Regensburg vorgeführt. In einer Verhandlungspause zogen sich er und sein Verteidiger zur Beratung in ein Anwaltszimmer im Erdgeschoss zurück. Wie üblich befanden sich dabei nur C. und sein Verteidiger im Raum. Dabei floh C. über ein Fenster und flüchtete über die Augustenstraße in Richtung Kumpfmühler Straße und die Margaretenstraße. Der Vorsprung von wenigen Sekunden ermöglichte die Flucht vor dem verfolgenden Beamten.

 

05.01.: Erstmeldung – Mörder auf der Flucht

Am Donnerstag, 5. Januar 2023, um kurz nach 14 Uhr wurde die Polizei über einen entwichenen Häftling informiert. Bei dem Mann handelt es sich um den 40-jährigen Rachid C.. Er gilt als gewalttätig und wurde u.a. wegen Mordes und Raub mit Todesfolge rechtskräftig verurteilt. Er verbüßt seit 2011 eine lebenslange Freiheitsstrafe in einer Justizvollzugsanstalt. Wegen einer Straftat in einer Justizvollzugsanstalt sollte er heute am Amtsgericht Regensburg in der Augustenstraße vorgeführt werden und entwich über ein Fenster im Erdgeschoss in Richtung Dörnbergpark. Die genauen Umstände werden derzeit noch geprüft.

Die Polizei fahndet derzeit mit allen verfügbaren Kräften nach dem Mann. Auch ein Polizeihubschrauber ist im Einsatz. Erste Hinweise aus der Bevölkerung werden abgearbeitet. Aus ermittlungstaktischen Gründen sind dazu jedoch keine näheren Angaben möglich.

 

Hinweise zum Aufenthaltsort des C. sollen sofort über den Polizeinotruf 110 mitgeteilt werden! Sprechen Sie den Flüchtigen nicht an, sondern verständigen Sie die Polizei. Der Mann könnte gewalttätig reagieren.

 

 

PP Oberpfalz/dpa/JM/MB

 

 

Bilder des Geflüchteten

Foto vom 5.1.2023

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