Angesichts der wachsenden Umweltprobleme durch Dieselabgase fordert CSU-Innenminister Joachim Herrmann eine Elektrifizierung alter Bahnstrecken. «Ich bin dafür, dass wir über ein Sonderprogramm Elektrifizierung sprechen, damit wir zunehmend vom Diesel wegkommen», sagte der Spitzenkandidat für die Bundestagswahl am Dienstag vor Journalisten. «Da kann man eine Menge für die Energiewende tun.» Herrmann will das Thema bei möglichen Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl einbringen.
Rund 40 Prozent der Bahnstrecken in Bayern werden derzeit mit Diesel-Triebwagen befahren, sagte Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel. «Im Allgäu werden wir einige Strecken bis 2020 elektrifizieren, in Südostbayern laufen die Planungen für die Strecke München-Mühldorf-Freilassing bereits», sagte Josel.
In Nordostbayern werde die Bahn bald in Planungen für die Strecke zwischen Hof und Regensburg einsteigen. Damit soll die Strecke vor allem für den Güterverkehr attraktiver werden. Genaue Zeit- und Kostenrahmen für die bayerischen Projekte wollte Josel nicht nennen, machte aber deutlich, dass es sich etwa für die Strecke Hof-Regensburg um viele Jahre handeln wird.
«Die Elektrifizierung der Bahn ist energiepolitisch ein sinnvolles Ziel», sagte Josel. «Null Prozent wäre natürlich das Optimum, aber da muss man mal sehen, auf welchen Strecken das völlig unrentabel ist», sagte Herrmann.
dpa/MF