Da die Arbeitgeber in zwei erfolglosen Verhandlungsrunden eine Antwort auf die berechtigten Forderungen der Sozialarbeiter*innen, der Erzieher*innen und vieler weiterer Beschäftigten in den Kitas, in der sozialen Arbeit und in den Einrichtungen der Behindertenhilfe schuldig geblieben waren, hatte auch ver.di Oberpfalz vor der dritten Verhandlungsrunde nochmals den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber erhöht.
„Nachdem sich gestern Streikdelegationen aus der Kita Lummerland in Postbauer-Heng sowie dem Jugendamt der Stadt Amberg am Aktionstag von ver.di in Nürnberg beteiligt hatten und die Kita Tohuwabohu in Weiden gestern und heute im 2-tägigen Warnstreik war, fuhr heute eine Streikdelegation der städtischen Einrichtungen in Regensburg (Kitas, Horte und Soziale Arbeit) mit Bussen zum Aktionstag von ver.di in München“, erklärt Alexander Gröbner (Geschäftsführer ver.di Bezirk Oberpfalz).
„Darüber hinaus haben sich eine große Zahl von Kolleginnen und Kollegen in den Streiklokalen in Weiden und Regensburg an den ganztägigen Warnstreiks beteiligt und wir können feststellen, dass der Wille zu Aktionen und Warnstreiks nach wie vor groß ist!“ ergänzt er.
ver.di freue sich über ein klares Signal an die öffentlichen Arbeitgeber, alleine heute hatten sich München über 2.000 Beschäftigte an der zentralen Streikdemonstration in München beteiligt.
„Wir erwarten deshalb von den Arbeitgebern ein Zeichen der Anerkennung der Leistung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst, welches insbesondere in Zeiten der Pandemie und den aktuellen Folgen des Ukraine-Krieges mehr als berechtigt ist. Wir wollen in der dritten Runde ernsthaft verhandeln und hierfür ist ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite dringend erforderlich. Die Arbeitgeber haben es in der Hand, diesen Tarifkonflikt Montag und Dienstag nächster Woche zu beenden. Hierfür brauchen wir aber einen akzeptablen und tragfähigen Tarifkompromiss. Aktuell sind wir davon weit entfernt, wir fordern sie deshalb auf einzulenken und auf die berechtigen Forderungen der Beschäftigten einzugehen!“ so Gröbner weiter.
„Wir danken den Eltern und Kindern für ihr Verständnis und ihre Unterstützung!“
Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten bedeute gleichermaßen eine Verbesserung der Rahmenbedingungen z. B. für die frühkindliche Bildung der Kinder.
Hintergrundinformationen:
Seit Jahren gebe es aufgrund der mangelhaften Arbeitsbedingungen und nicht angemessenen Gehälter eine starke Fluktuation weg aus dem Arbeitsfeld und das bei einem sich zuspitzenden Fachkräftemangel in den Arbeitsfeldern des Sozial- und Erziehungsdienstes. Deshalb hat ver.di in den Tarifverhandlungen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit als Forderung aufgenommen.
In der zweiten Tarifverhandlungsrunde für die rund 330.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst im öffentlichen Dienst der Kommunen hatte es Ende März keine Annäherung gegeben. ver.di fordert in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16./17. Mai in Potsdam statt.