Bayern belegt beim Ausbau superschneller Glasfaser-Datenverbindungen nach einer Studie bundesweit Platz drei. Wie die Unternehmensberatung IW Consult im Auftrag der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) weiter ermittelte, hatten Ende vergangenen Jahres 90 Prozent der ländlichen Haushalte einen Netzanschluss mit einer schnellen Verbindung von mindestens 30 Mbit pro Sekunde.
Doch Deutschland insgesamt liegt inklusive Bayern in Sachen Breitband nach wie vor weit hinter den führenden Nationen Südkorea und Schweden zurück. Ein Beispiel ist die Verbreitung schneller Festnetzverbindungen mit mehr als 100 Mbit/s: Nur elf von hundert Internet-Verträgen in der Bundesrepublik beinhalten laut der Studie solche Höchstgeschwindigkeitsverbindungen. Damit belegt Deutschland im internationalen Vergleich lediglich Platz 21 unter den seinerzeit 36 Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) (Stand 2019).
Als schnelle Verbindungen zählen unter anderem Glasfaserkabel sowie LTE-Funkverbindungen (4G) und 5G. Laut IW Consult sind die deutschen 4G-Netze zwar besser geworden, aber es gibt nach wie vor mehr Funklöcher als in den führenden Mobilfunk-Nationen. Und beim Aufbau des 5G-Netzes haben Südkorea und andere demnach «Startvorteile», Deutschland belege einen hinteren Platz bei der «G5-Readiness», dem Stand der Vorbereitungen.
Innerhalb Deutschlands allerdings steht Bayern laut IW Consult gut da. Ende 2019 standen demnach in knapp der Hälfte der 2056 bayerischen Kommunen mindestens 80 Prozent der Haushalte 100 Megabit pro Sekunde zur Verfügung. Das waren 600 mehr als Ende 2018. «Der Freistaat hat schon über 1,1 Milliarden Euro investiert, um unsere digitale Infrastruktur weiter voran zu bringen, egal ob in der Stadt oder auf dem Land», sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU). In der Mehrzahl der bayerischen Gewerbegebiete im Freistaat seien bereits Gigabit-Geschwindigkeiten möglich. «Der zügige Ausbau ist für den Erhalt der Zukunftsfähigkeit unseres Standorts essenziell», sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
dpa