Auch wenn der Flüchtlingsstrom nach Deutschland seit Beginn des Jahres etwas nachgelassen hat, sucht die Regierung der Oberpfalz weiterhin dringend nach Unterkunftsmöglichkeiten für Asylbewerber. In der Oberpfalz wurden im letzten Jahr 2015 in der Erstaufnahmeeinrichtung in Regensburg rund 29.000 Personen registriert. Allein im Januar 2016 wurden bis jetzt rund 75.000 Flüchtlinge in Deutschland registriert. Aktuell sind rund 12.000 Flüchtlinge in der Oberpfalz untergebracht. Vor allem die Plätze in der Anschlussunterbringung (Gemeinschaftsunterkünfte und dezentrale Unterkünfte in Wohnungen und Häusern) sind fast erschöpft.
Regierungspräsident Axel Bartelt hat Ende letzten Jahres jeweils Gespräche mit Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiss und Bischof Dr. Rudolf Voderholzer geführt und die Spitzen beider Kirchen um Unterstützung gebeten. „Ich bin äußerst dankbar, dass die evangelischen Kirche jetzt eine Gemeinschaftsunterkunft in Alteglofsheim und die katholischen Kirche eine Gemeinschaftsunterkunft in Regenstauf bauen wollen. Ich begrüße dies insbesondere deshalb, weil es im Landkreis Regensburg bisher keine Gemeinschaftsunterkünfte gibt und hier alle rund 1.600 Asylbewerber dezentral untergebracht sind“, betont der Regierungspräsident: „Ich habe durchaus Verständnis, dass solche Projekte am Anfang Ängste und Bedenken bei den Menschen vor Ort auslösen. Die Erfahrungen in den Gemeinden, wo bereits Gemeinschaftsunterkünfte eingerichtet wurden, haben aber gezeigt, dass sich diese Sorgen meist rasch zerstreuen.“ Die Menschen hätten dort überwiegend positive Erfahrungen gemacht. An vielen Orten der Oberpfalz, wo Asylbewerber untergebracht sind, ist eine Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität entstanden, so Regierungspräsident Axel Bartelt: „Besonders bei den ehrenamtlichen Kräften möchte ich mich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich für das riesige Engagement bedanken.“
„Nur mit einer gerechten Verteilung der Flüchtlinge auf allen Ebenen - in Europa, in der Bundesrepublik, in Bayern, in den Landkreisen, Städten und Gemeinden – können wir die gegenwärtige Herausforderung gemeinsam meistern“, erklärt Bartelt. Der Regierungspräsident freut sich besonders, dass sich jetzt immer mehr Gemeinden an der Unterbringung von Asylbewerbern in der ganzen Oberpfalz beteiligen, auch die, die bisher entweder noch gar keine oder nur wenige Flüchtlinge untergebracht haben. Von den 223 Gemeinden in der Oberpfalz haben mittlerweile über 150 Gemeinden Asylbewerber aufgenommen. Gleichzeitig appelliert der Regierungspräsident an die Gemeinden, die bisher noch keine Asylbewerber aufgenommen haben: „Bitte zeigen Sie sich solidarisch mit den Städten und Gemeinden, die bereits Flüchtlinge aufgenommen haben. Je mehr Gemeinden sich hier beteiligen und je gerechter die Flüchtlinge verteilt werden, desto größer ist die Akzeptanz in der Bevölkerung. Wir benötigen dringend weitere Plätze, insbesondere jetzt im Winter.“
Diese Gebäude werden zur Unterbringung von Asylbewerbern in Gemeinschaftsunterkünften gesucht:
Raum Art
Wohnbereich, Sanitärbereich, Gemeinschaftsküchen, Gemeinschaftsräume und Außenanlagen zur Freizeitgestaltung, Funktionsräume, Abstellräume.
Fläche
Unterbringung von ca. 50 Personen und mehr. Ein Asylbewerber hat Anspruch auf 7 m² Wohnraum sowie anteilig Küchen- und Sanitärbereich.
Ausstattung
Das Mietobjekt muss zwingend mit einer Zentralheizung ausgestattet sein.
PM/LH
Sonstige Anforderungen
Gültige Nutzungsgenehmigung im Sinne der Baunutzungsverordnung für Wohnungen oder soziale Zwecke. Die Angebote sollen schriftlich, vorzugsweise digital per E-Mail erfolgen. Bitte nur Angebote einreichen, die den Anforderungen entsprechen. Der Raumbedarf kann auch in verschiedenen Objekten befriedigt werden.
Da die Asylbewerber Selbstversorger und in der Regel nicht motorisiert sind, müssen entsprechende Einkaufsmöglichkeiten (Discounter) fußläufig erreichbar sein. Eine Distanz von bis zu 2 km gilt als zumutbar.
Kontakt:
Regierung der Oberpfalz, Frau Jutta Laschinger,
Tel. 0941 5680-635,
Fax. 0941 5680-9635,