Di, 28.03.2023 , 16:33 Uhr

Universitätsklinikum Regensburg: „Virtual Reality“ und „3D-Technik“ unterstützen bei Rehabilitation von Patienten

Allein die gelbe Dienstkleidung der Abteilung für Physio- und Ergotherapie verbreitet am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) schon ein Strahlen in den Gängen. Mit seiner fachlichen Expertise ist das Team wichtiger Behandlungspartner beinahe aller Kliniken und Fachbereiche am UKR. Um den gesteigerten Anforderungen an die Physiotherapie gerecht zu werden, wurde nun ein hochmodernes Zentrum für Mobilisation geschaffen.

 

Bänderverletzungen, Knochenbrüche, Bandscheibenvorfälle, künstliche Gelenke. Die Liste an Verletzungen des Bewegungsapparates könnte unterschiedlicher nicht sein und ließe sich beinahe beliebig fortsetzen. Und dennoch haben alle diese körperlichen Einschränkungen eines gemeinsam. Denn, um die Verletzung auszuheilen und den Rehabilitationsprozess in Gang zu bringen, benötigen die Betroffenen eine physiotherapeutische Behandlung. Dieses Tätigkeitsfeld allein wird jedoch der Abteilung für Physio- und Ergotherapie am Universitätsklinikum Regensburg nur zum Teil gerecht, denn das Aufgabenfeld und die Anforderungen einer universitären physiotherapeutischen Einheit sind um ein Vielfaches komplexer.

„Als Maximalversorger werden am UKR schwerstkranke und schwerstverletzte Patienten behandelt. Und das spiegelt sich auch in der Arbeit der Abteilung für Physio- und Ergotherapie hier am UKR wider. Das Team ist im gesamten Haus bestens vernetzt und versorgt Patienten mit Knochenbrüchen ebenso wie onkologische, Intensiv- und Palliativpatienten“,

fasst Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR, das Einsatzgebiet der Therapeuten zusammen.

 

Individuell angepasste Rehabilitationsmaßnahmen für jeden Patienten

Wie in beinahe allen medizinischen Bereichen steigen auch im Fachgebiet der Physiotherapie die Anforderungen an Therapeuten und Trainingsgeräte kontinuierlich. „Die Zeiten eines reinen Trimm-Dich-Fahrrads sind längst vorbei“, erklärt Sebastian Meier, Leiter der Abteilung für Physio- und Ergotherapie des UKR.

„Heutzutage arbeiten wir mit modernsten Gerätschaften, um für jeden Patienten individuell angepasste Konzepte zur Bewegungssensibilisierung zu erstellen.“

Um dieses breitere Leistungsspektrum anbieten zu können, wurde der Physio- und Rehabilitationsbereich im UKR neu gestaltet und ein modernes Zentrum für Mobilisation eingerichtet.

Hier werden die Patienten nun durch „Virtual Reality“ und „3D-Technik“ für mehr und spezifische Bewegung sensibilisiert. So können zum Beispiel Patienten mit einer inkompletten Querschnittlähmung ihr Trainingsprogramm im Stehen abhalten. Andere Patienten wiederum können auf einem Laufband mit großem Monitor ein Computerspiel spielen und somit an ihrer Motorik arbeiten, während sie gleichzeitig Ausdauer und Koordination trainieren.

„Die neuen Geräte setzen auf ein reaktives Training und passen sich genau an die körperlichen Voraussetzungen unserer Patienten an. Dadurch trainieren sie spielerisch und bewegen sich mehr, ohne es bewusst wahrzunehmen, was sich positiv auf den Trainingseffekt auswirkt“,

erläutert Sebastian Meier.

 

Sport und Bewegung weiter individualisieren

Körperliche Aktivität hat positive Effekte für Psyche und Lebensqualität. Was für gesunde Menschen gilt, trifft umso mehr auch für Menschen mit Erkrankungen zu. Hierbei immer individueller auf die Krankheitsbilder, die Bedürfnisse der Patienten und präventive Möglichkeiten einzugehen, ist ein großes Anliegen der Mediziner und Therapeuten am UKR. Das neue Mobilisationszentrum ist ein wichtiger Schritt dorthin.

Daneben verwirklicht das Team um Sebastian Meier bereits seit 2018 mit dem von der Leukämiehilfe Ostbayern e.V. geförderten Programm „Fit for Cure“ spezielle Bewegungsangebote für Krebspatienten. Perspektivisch kann dieses Programm ab Sommer 2023 ausgeweitet werden, wenn das neue Bewegungszentrum „LeoSport“ für Krebspatienten auf dem Gelände des Universitätsklinikums Regensburg in Betrieb genommen wird und die bewegungstherapeutischen Möglichkeiten am UKR noch einmal erweitert.

In unmittelbarer Nähe zu den Krankenstationen und zur onkologischen Tagesklinik stellt dann die Leukämiehilfe Ostbayern e.V. Trainingsflächen mit entsprechenden Geräten speziell für onkologische Patienten zur Verfügung.

„Mit LeoSport entsteht ein wichtiger Baustein, um unsere Patienten mit Krebserkrankungen neben den klinischen Therapien auch mit dem ‚Medikament Bewegung‘ zu versorgen. Zugleich können wir dadurch auf dem Gelände des UKR Medizin, Sporttherapie und Forschung zu beidem noch viel enger verknüpfen“,

schließt Professor Kölbl.

 

UKR

 

 

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