Wie die Gewerkschaft ver.di mitteilt, setze das Uniklinikum inzwischen eine Fremdfirma für verschiedene Tätigkeiten ein, die normalerweise vom aktuell streikenden KDL-Personal übernommen werden. Damit betreibe das Universitätsklinikum Streikbruch heißt es von Seiten ver.di.
„Ein solch skandalöses Verhalten habe ich bisher noch nicht erlebt. Hier betreibt ein öffentlicher Arbeitgeber, gedeckt von seiner rechtlichen Konstruktion, Streikbruch im öffentlichen Auftrag, finanziert durch Steuergelder. Das ist eine neue Dimension“, empört sich ver.di Gewerkschaftssekretär Sven Czekal.
Die Vorbereitungen hierfür würden laut ver.di bereits seit Wochen laufen und seien damit unabhängig von den aktuellen Auswirkungen des Steiks. Laut der Gewerkschaft zeige dies, dass dieser Schritt von langer Hand geplant worden und keine Reaktion auf die aktuelle Situation sei.
„Wir werden selbstverständlich juristische Schritte prüfen. Der Freistaat Bayern sollte normalerweise als gutes Beispiel vorangehen und faire Löhne und Gehälter zahlen. Stattdessen finanziert dieser letztlich den Streikbruch. Dieser Skandal wird nun bundesweit seinen Weg in die Medien finden. Wir hatten die Arbeitgeberseite gewarnt“, ergänzt Heinz Neff, Fachsekretär bei ver.di Bayern.
Seit dem 2. Mai sind die Beschäftigten der Krankenhaus-Dienstleistungsgesellschaft mbH (KDL) am Universitätsklinium Regensburg in einem unbefristeten Streik.
Ihre Forderung: „Ein Haus – Eine Belegschaft – Ein Tarifvertrag“ - Die Beschäftigten wollen die vollständige Angleichung an den Tarifvertrag der Länder.
Nach zunächst fünf Warnstreiktagen vor der Urabstimmung, befinden sich die Beschäftigten mittlerweile im achten Tag des unbefristeten Streiks, mit sichtbaren Auswirkungen auf den Betrieb im Mutterhaus.
Und auch für die kommende Woche sind weitere Streiks angekündigt.
Nachdem im vergangenen Herbst in der Tarifrunde der Länder die KDL-Beschäftigten im Solidaritätsstreik mit den Beschäftigten im Mutterhaus auf die Straße gingen, fand diesen Donnerstag nun eine Solidaritätsaktion der UKR-Beschäftigten für ihre Kolleginnen und Kollegen der KDL statt.
Dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di waren mehrere Dutzend Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte sowie Studierende gefolgt, um ihre Solidarität mit den Streikenden auszudrücken.
„Ich schäme mich wirklich sehr, wie das Haus mit euch umgeht“, betonte eine Pflegekraft auf der Kundgebung.
Im Zuge der Streikversammlung übergab Intensivpflegerin Janine Wohlrab, stellvertretend für die Beschäftigten im Mutterhaus, die gesammelten Unterschriften einer Solidaritätspetition an Nelli Nentschuk, stellvertretend für die Beschäftigten der KDL.
Eine Mehrheit von fast 1.700 Tarifbeschäftigten des Uniklinikums unterstützt dabei mit ihrer Unterschrift die Forderung nach einer Angleichung an den Tarifvertrag der Länder!
Im Vorfeld hatte die Klinikleitung mit dem Einsatz der Polizei und Hausverboten gedroht, sollten sich die Streikenden nicht an die Hausordnung des Uniklinikums halten.
„Es ist unsäglich, mit welchen Mitteln die Klinikleitung mittlerweile versucht gegen die Streiks vorzugehen, dabei wäre die Lösung einfach: Kommen Sie endlich an den Verhandlungstisch“, bekräftigt ver.di Gewerkschaftssekretär Sven Czekal.
Die Streiks der Kolleginnen und Kollegen sollen bis zur Aufnahme von Tarifverhandlungen weitergehen. Für kommende Woche Mittwoch ist dabei eine große Demonstration mit den ebenfalls im Erzwingungsstreik befindlichen Service-Beschäftigten der Unikliniken Würzburg und Erlangen geplant.
Start der Demonstration ist am 22.05.2024 um 11 Uhr an der Alten Mälzerei, Galgenbergstraße 20, 93053 Regensburg, die Abschlusskundgebung findet ab ca. 11:30 Uhr am Domplatz statt.
ver.di / MB