Fr, 11.11.2022 , 12:24 Uhr

Uni Regensburg: Klimaaktivisten verlassen Hörsaal

Nach der tagelangen Besetzung eines Hörsaals haben Klimaaktivisten die Uni Regensburg am Freitag verlassen. Das sagte einer der beteiligten Studierenden.

In Erlangen wollten die Aktivistinnen und Aktivisten noch bis zum Freitagabend einen Hörsaal besetzen.

Die Aktionen fanden zeitgleich mit der UN-Klimakonferenz in Ägypten statt. Studierende der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hätten am Dienstagnachmittag beschlossen, einen Hörsaal zu besetzen, hieß es in einer Mitteilung der Studierenden. «Wir bleiben hier jetzt erstmal im Hörsaal. In Schulen
und Hochschulen können wir doch nicht einfach ignorieren, was jetzt gerade um uns herum passiert», wurde eine Studierende in der Mitteilung zitiert. In Regensburg hatte die Besetzung des Hörsaals am Mittwochvormittag begonnen.

Die Universität Regensburg hatte am Mittwochabend erklärt, man stelle den Aktivisten mit dem Hörsaal bis Freitag eine Plattform zur Verfügung. Universitätspräsident Udo Hebel traf sich vor Ort mit Vertretern der Gruppe. «Sie tragen Anliegen vor, die im Interesse unser aller Zukunft sind. Diese Themen sind es mehr als wert, dass man sich dafür engagiert und sich mit ihnen identifiziert», hatte er erklärt.

 

dpa / MB

 

Unser Bericht über die Besetzung

 

Die Mitteilung von End Fossil Regensburg

Von Mittwoch bis Freitag besetzten Aktivist*innen der Gruppe „End Fossil: Occupy!“ den Hörsaal 2 (H2) der Universität Regensburg. So wurde für effektiven Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit protestiert. Die Aktion ist Teil einer internationalen Bewegung, bei der seit Herbst in einigen Städten, unter anderem Köln und Lissabon, Schulen und Universitäten besetzt werden. In Regensburg begann die Besetzung während einer Vorlesung, die am Ende von den Aktivist*innen übernommen wurde. Daraufhin wurde der Hörsaal mit Bannern, Pflanzen und Musikinstrumenten verschönert und Studierende zu dem geplanten Programm eingeladen. Dieses bestand unter anderem aus Workshops zu den Themen Antirassismus und einer Klimasimulation der Scientists for Future. Abends gab es eine gemütliche Open Stage, bei der frei Musik gemacht werden konnte und anschließend Techno.

Im Hörsaal waren die Forderungen der Gruppe zu finden. Diese sind eine Verkehrswende für alle, die durch eine sofortige Wiedereinführung des 9€-Tickets und einen massiven Ausbaus des Schienennetzes realisiert werden soll. Sie fordern ebenso kurzfristig eine Übergewinnsteuer für Energiekonzerne und langfristig die Vergesellschaftung ebendieser. Als Begründung für die gewählte Aktionsform erklärt… von „End Fossil: Occupy!“: „Seit Jahren bestreiken wir Schulen und Unis auf der Straße, jetzt wollen wir den Protest in diese Einrichtungen bringen. Da wo wir sowieso schon jeden Tag für unsere Zukunft lernen, sollten wir uns auch für unsere Zukunft einsetzen!“

Anders als von der Polizei dargestellt, wurde lediglich eine Besetzung der Uni angekündigt, nicht jedoch wann und wo. Auch gab es keine vorherigen Absprach oder Erlaubnisse der Uni. Kurz nach Beginn der Besetzung besuchte der Unipräsident Prof. Dr. Udo Hebel den Hörsaal und diskutierte mit den Aktivist*innen. Er verkündete, dass die Uni die Besetzung toleriere, die Forderungen als offenen Brief an die Bundesregierung zu stellen, lehnte er jedoch ab. Am Freitagmorgen machten sich die Aktivist*innen auf den Weg zum Fridays for FutureZentralstreik in München und gaben den Hörsaal wieder frei. Die Besetzungen verlief ohne Zwischenfälle.

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