Der ELSA Deutschland Moot Court (EDMC) ist eine bundesweite Prozesssimulation im Zivilrecht und wird von der juristischen Studierendenvereinigung ELSA e.V. organisiert. Veranstaltungen wie der ELSA Deutschland Moot Court ermöglichen Jurastudierenden, notwendige Schlüsselqualifikationen zu üben und Einblicke in die Berufspraxis zu erhalten.
Die beiden Regensburger Jurastudentinnen Anna Gmehling (Lehrstuhl Prof. Dr. Michael Heese) und Elina Mayer (Lehrstuhl Prof. Dr. Jürgen Kühling) haben als Regensburger Team den ELSA Deutschland Moot Court (EDMC) 2021 gewonnen. Die beiden Studentinnen sind im 6. Semester ihres Studiums. Unterstützt wurden die Vertreterinnen der Uni Regensburg beim EDMC durch den Lehrstuhl Professor Heese, insbesondere Professor Dr. Michael Heese und Nikolaus Schröder, und das Ausbildungszentrum REGINA, vertreten durch Johannes Weber. Die Gewinnerinnen des Regensburger Lokalentscheids vom Januar 2021 hatten sich kurz zuvor beim Nationalentscheid in Hamburg gegen neun andere Teams durchsetzen können. Im Finale des Wettbewerbs, dem Bundesentscheid, standen sich das Regensburger Team und ein Team der Universität Osnabrück gegenüber.
Am Freitag den 9. Juli 2021 stand beim Bundesgerichtshof im Zuge einer digitalen Hauptverhandlung ein Fall des „Landgerichts Frankfurt“ zur Verhandlung und Entscheidung an. Es galt Anträge zu stellen und weitere Prozesserklärungen abzugeben und auf zahlreiche Nachfragen des Gerichts hin wurden anspruchsvolle juristische Streitgespräche geführt. Bei dem Rechtsstreit ging es um die Herausgabe der Zulassungsbescheinigung Teil II (Kfz-Brief) eines Golf 5, um die Wirksamkeit eines kuriosen Pfandgeschäfts und um vorgerichtliche Rechtsanwaltskosten. Das Moot-Court-Gericht am BGH musste gleichzeitig in die Rolle der Wettbewerbsjury schlüpfen. In einer spannenden 70-minütigen Verhandlung konnten sich die beiden Regensburgerinnen als Vertreterinnen der Klägerpartei am Ende gegen das Team aus Osnabrück behaupten und belegten damit den ersten Platz.
„Das ist ein großartiger Erfolg für Frau Mayer und für Frau Gmehling – und damit auch ein großartiger Erfolg für die Fakultät für Rechtswissenschaft“,
freut sich auch Professor Dr. Michael Heese, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilverfahrens- und Insolvenzrecht, Europäisches Privat- und Prozessrecht sowie Rechtsvergleichungan der Universität Regensburg.
„In solchen Wettbewerben werden genau die Fähigkeiten gefordert und belohnt, die wir bei unseren Studierenden wecken wollen: Qualifiziertes Fachwissen, selbständiges und kreatives juristisches Denken, Verständnis für Recht und Praxis, kompetentes Auftreten und Teamgeist. Ich bin mir sicher, dass sie von ihren Erfahrungen aus diesem Wettbewerb auch auf ihrem weiteren beruflichen Weg profitieren werden“,
ist sich Prof. Heese sicher.
Eine Einschätzung, die auch die beiden Siegerinnen teilen.
„Der EDMC ist auf jeden Fall eine tolle Möglichkeit für alle, die ein wenig über den Tellerrand hinausschauen möchten. Man bekommt viele Einblicke, wie man taktisch vor Gericht am besten vorgeht und kann erahnen, wie sich das Studium in manchen Punkten mit der Praxis deckt, an einigen Stellen aber auch erheblich davon unterscheidet“,
resümieren die beiden Studentinnen. Trotz der vielen Arbeit, parallel zum Studium, ist aber auch der Spaß nicht zu kurz gekommen.
„Es hat viel Spaß gemacht sich gemeinsam ausführlich in einen Sachverhalt reinzudenken, diesen bis ins letzte Detail auszudiskutieren und eine eigene Strategie aufzubauen.“ – Anna Gmehling und Elina Mayer, Jurastudentinnen
Zudem hätten sie „viele nette und sehr motivierte Jurastudierende“ getroffen, denen das Fach genauso am Herzen liegt und Spaß macht, wie ihnen selbst.
Im nächsten Jahr können interessierte Jurastudierende wieder am Wettbewerb teilnehmen und versuchen, den Titel zu verteidigen.
Uni Regensburg/JM