Di, 11.01.2022 , 10:29 Uhr

Nach 10 Jahren

Uni Regensburg hat Taubenproblem gelöst

Tauben sorgen in Städten für Dreck und mancherlei Ärger, wegzudenken sind sie aber auch nicht. Kommunen wollen das Problem in den Griff kriegen. Dabei spielen auch Spaziergänger eine Rolle, die die Tauben immer wieder füttern. Die Uni Regensburg ist ihren eigenen Weg gegangen und zieht jetzt eine positive Bilanz.

Erfolg mit Taubenprojekt an Uni

Mit unterschiedlichen Methoden versuchen Kommunen, Firmen und öffentliche Einrichtungen die Ausbreitung von Stadttauben einzudämmen. Die Universität Regensburg zieht zehn Jahre nach dem Start eines Taubenprojektes eine positive Bilanz: Die Umsiedelung mehrerer Taubenkolonien vom Campus in zwei Taubenschläge auf dem Uni-Dach ist als «dauerhaft erfolgreich» anzusehen, wie Sprecher Martin Postner bilanzierte.

Die Hinterlassenschaften der Tiere hätten an der Uni früher Tiefgaragen, Fluchtbalkone, Fensterbrüstungen und die Anlieferflächen für Nahrungsmittel stark beeinträchtigt. Herkömmliche Mittel zur Vergrämung der Tiere hätten keinen dauerhaften Erfolg gebracht.

Die Tauben-Experten Ferry Wittke aus Bad Abbach und Frank Wilm aus Baldham bei München starteten 2012 an der Uni ihr «Regensburger Modell». Sie errichteten zwei Taubenschläge auf dem Dach und lockten die verwilderten Stadttauben mit Hilfe von Zuchttauben an. Dort leben die Tiere seither, werden versorgt und hinterlassen nicht mehr so viel Dreck auf dem Campus. Lediglich ab und an werden sie zu Freiflügen aus dem Schlag gelassen. Die Taubeneier werden überwiegend gegen Kunsteier ausgetauscht, so dass sich die Tiere kaum vermehren.

«Wir sind sehr stolz auf die Umsetzung des Konzeptes, weil es einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt, der das Verhalten der Tiere berücksichtigt und selbstverständlich den Tierschutz», sagte Postner. Das ist auch Wittke ein Anliegen. Er will nicht nur gegen Taubenplagen vorgehen, sondern auch gegen Tierquälerei. Er habe schon viele üble Dinge gesehen, die Hausbesitzer Tauben angetan hätten.

 

Umgang mit Taubenproblem in anderen Städten

Bekannt ist auch das «Augsburger Modell», das ähnlich konzipiert ist – jedoch ohne Locktauben und mit ständig geöffneten Taubenhäusern. In Augsburg sei beispielsweise am Rathausplatz die Zahl der Tauben deutlich gesunken, seitdem die Taubenschläge errichtet worden sind, sagte eine Sprecherin des Tierschutzvereins Augsburg.

In der Stadt München stehen 20 Taubenhäuser nach dem «Augsburger Modell», wie Taubenbeauftragter Reinhard Bodisch sagt. Drei weitere Standorte seien in Planung. Für Hausbesitzer, die einen Taubenschlag auf ihrem Dach errichten wollen, gibt es Fördermittel. Ein Problem für die Kommunen seien Tierfreunde, die Tauben füttern, obwohl dies nicht nötig und teilweise verboten sei, sagt Bodisch. Gerade im Umfeld von Taubenschlägen sei das problematisch, weil die Tauben es dann nicht notwendig finden, in das Taubenhaus zu ziehen.

 

dpa/JM

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