Mi, 11.05.2022 , 16:50 Uhr

Unfallchirurg: Schwerere Verletzungen durch Pedelec

Pedelecs oder auch E-Bikes genannt, boomen. Wenn das Wetter wieder schöner, die Temperaturen angenehmer und die Tage länger werden, schwingen sich viele begeisterte Radler aufs E-Bike. „Leider steigt damit auch die Zahl der Verletzten“, weiß Dr. Marcus Walter, Chefarzt der Unfallchirurgie am Sana Krankenhaus Cham. Ob es einen Unterschied zwischen den Verletzungen des „normalen“ Radfahrers zum E-Biker gibt, erklärt der Facharzt.

Verletzungen mit E-Bike schwerer

„Die Verletzungen sind definitiv schwerer bei E-Bike-Fahrern als bei Radfahrer ohne Akku-Hilfe“, erklärt Dr. Marcus Walter, Chefarzt der Unfallchirurgie am Sana Krankenhaus Cham, unumwunden.

Diese reichen von Brüchen der oberen Extremitäten, über Handgelenksverletzungen, bis hin zu schweren Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen. Die Gründe hierfür sind schnell aufgeführt: „Mit dem Pedelec erreichen die Radfahrer höhere Geschwindigkeiten, der Bremsweg ist ein anderer und aufgrund des hohen Gewichtes des Fahrrads verändert sich auch der Schwerpunkt beim Bremsen“, so der Facharzt.

 

Vor allem ältere Personen haben oft ein Problem damit, Schwerpunkt und Bremsweg richtig zu kalkulieren. Auch das Gewicht des akkubetriebenen Rades wird oft unterschätzt.

Fällt dieses beim Sturz zusätzlich unglücklich auf den Radler, bleiben ernste Verletzungen nicht aus.

Dr. Walter ergänzt: „Auf das E-Bike greifen oft auch untrainierte Fahrradbegeisterte zurück. Sie überschätzen sich dann oft selbst und muten sich zu viel zu.“ Er rät deshalb zur Besonnenheit und dazu, trotz motorischer Unterstützung nur so schnell zu fahren, wie man es sich zutraut. „Und natürlich unbedingt zum Tragen eines Fahrradhelms“, fügt er mahnend an.

 

Was tun bei einem Unfall?

Kommt es trotzdem zum Unfall, hilft nur eins: Ruhe bewahren.

„Verhalten Sie sich ruhig, vermeiden Sie ruckartige Bewegungen und rufen Sie im Bedarfsfall den Rettungsdienst“, rät Dr. Walter.

Vor allem bei Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen sollte der Betroffene ruhig sitzen- oder liegen bleiben, bis der Arzt eintrifft. Auch Brüche sollten ruhiggestellt und gekühlt werden. Offene Brüche sollten mit einem sauberen Tuch abgedeckt werden, bis die ärztliche Versorgung möglich ist.

Die Behandlung durch den Unfallchirurgen ist dann unumgänglich. Verstauchungen sollten ebenfalls gekühlt und ruhiggestellt, Wunden gesäubert, verbunden und im Bedarfsfall vom Arzt genäht werden.

 

„Fährt man jedoch mit Bedacht und hat sein Umfeld im Blick, wird es hoffentlich nicht so weit kommen“, so Dr. Marcus Walter, der gleichzeitig allen Radlern – ob mit Akku oder ohne – einen guten Start in eine unfallfreie Saison wünscht.

 

Sana Kliniken des Landkreises Cham / MB

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