Nach einem vierwöchigen Trainingslager in Ratzeburg reiste die deutsche Nationalmannschaft bereits einige Tage vorher an, um noch ein paar Trainingstage auf der Regattastrecke vor Ort verbringen zu können. Während die Vorläufe für einige Bootsklassen bereits am Mittwoch begannen, sprang für Miras Vierer am Donnerstag die Ampel auf Grün. Elf Länder hatten in diesem Vierer ohne gemeldet, leider mussten aber Italien und Tschechien kurzfristig abmelden. Der Veranstalter bemühte sich sehr, die örtlichen Corona-Regelungen durchzusetzen, somit waren leider auch keine Zuschauer zugelassen. Der Rennmodus ergab sich aus der Anzahl der Meldungen, so dass sich in zwei Vorläufen jeweils die ersten beiden Boote direkt für das A-Finale am Sonntag qualifizieren. Über einen Hoffnungslauf am Freitag würden dann ebenfalls das erste und das zweite Boot weiterkommen. So lag Mira Moch mit ihren Partnerinnen Hanna Winter (Lübecker RG), Luisa Schade und Gerlinde Obenaus (beide RC Potsdam) am Start neben Chile, Russland, Spanien und Rumänien. Nach dem Startkommando spurteten alle fünf Boote mit kräftigen Schlägen los, um sich von Anfang an vor das Feld zu legen. Dies gelang dem deutschen Boot besonders gut, so dass es bei der 1000m-Marke bereits eine knappe Bootslänge Vorsprung vor Chile hatte. Auf den dritten 500m setzten sowohl die Chileninnen als auch die Rumäninnen einige Spurts, denen die Deutschen aber standhalten konnten. Solide ruderten die Vier als Erste über die Ziellinie und sicherten sich das lang ersehnte Ticket für das A-Finale.
Nach zwei Tagen Rennpause ging es am Sonntag um die Medaillen, auf welche das deutsche Quartett mit einem Auge schielte. Auf einer der beiden Mittelbahnen ging es neben Chile und den USA auf die Strecke. Bereits nach den Startschlägen war spürbar, dass dies ein WM-Finale war und die Vier mussten kämpfen, in ihren Rennrhythmus zu kommen. Die USA und Großbritannien legten ein hohes Tempo vor und schoben sich immer weiter vom Feld weg. Auch Chile und Rumänien konnten immer mehr Vorsprung zum deutschen Quartett herausrudern. So blieben die Positionen dann auch bis ins Ziel, Großbritannien sicherte sich Gold, dahinter die USA und Rumänien. Etwas enttäuscht ruderten die vier Deutschen als Fünfte über die Ziellinie.
Mit ein paar Tagen Abstand zog Mira Moch folgende Bilanz: „Auch wenn das Rennen im Finale nicht so gut lief, bin ich mit unserem Ergebnis dennoch zufrieden. Klar wünscht man sich immer eine Medaille, aber ich freue mich einfach, es dieses Jahr endlich ins A-Finale geschafft zu haben. Jedes Jahr ging es jetzt ein Stückchen weiter nach vorne und ich hoffe, der Trend geht weiter.“
PM/LR