Ein weiteres Team des Technischen Hilfswerks (THW) ist am Donnerstag in die slowenischen Überschwemmungsgebiete aufgebrochen. Die Fachkräfte für Brückenbau machten sich morgens von Freising bei München aus auf den Weg.
Sie haben Material für eine 30 Meter lange Behelfsbrücke dabei, die sie in Prevalje errichten wollen. Die Brücke vom Typ Bailey besteht laut THW aus vorgefertigten tonnenschweren Teilen aus Holz und Stahl, die im Baukastensystem miteinander verschraubt werden. Auch im Ahrtal kam nach der Flutkatastrophe dieser Brückentyp zum Einsatz.
Ein Vorausteam des THW hatte gemeinsam mit dem slowenischen Katastrophenschutz den Einsatz geplant. Die Brücke in Prevalje, wo die Mieß über die Ufer trat, stelle eine wichtige Verbindung für die Anwohnenden dar, hieß es. Die Brücke kann mehrere Jahre stehen bleiben, ersetzt eine dauerhafte Konstruktion aber nicht.
Die Brücke und das nötige Baumaterial wiegen 70 bis 80 Tonnen, wie das THW mitteilte. Die Bauteile seien auf zehn Zugfahrzeugen mit Anhängern unterwegs. Begleitet werde die Kolonne von einem Gerätekraftwagen und zwei Mannschaftstransportwagen. Auch Baufahrzeuge zur Errichtung der Brücke hat das Team dabei, darunter sind ein Kran, ein Radlader und ein Gabelstapler. Der neue Trupp umfasst 42 Helfer, wie ein Sprecher berichtete. Einige würden aber zurückreisen, teils werde auch Personal ausgewechselt. In der nächsten Woche sollen insgesamt rund 50 THW-Kräfte vor Ort im Einsatz sein.
Insgesamt will das THW zwei Brücken in das von Unwettern schwer getroffene Land bringen. Wo die zweite Brücke errichtet werden soll, war zunächst noch offen. Für das Material dieser Brücke soll es einen weiteren Transport geben.
Das THW ist schon seit Montag in Slowenien im Einsatz. Neben einem Vorausteam starteten aus Bayern bereits zwei Konvois mit schwerem Räumgerät. Damit sollten Trümmer beiseite geräumt und Straßen frei gemacht werden. Bereits am Montag machten sich Helfer von Berchtesgaden aus mit Material und einem sogenannten Schreitbagger für schwieriges Gelände auf den Weg.
Am Dienstag folgte ein weiteres Team von Rosenheim aus. Es wird vor allem Trümmer und massive Hindernisse beseitigen. Dafür haben die Helfer unter anderem einen Kipper mit Tieflader und Bagger sowie einen weiteren Kipper mit einem Anhänger dabei. Einen Kettenbagger könnten die THW-Kräfte auch in unwegsamem Gelände nutzen. Dank seines Gewichtes von 16 Tonnen könne er schwere Lasten bewegen, hieß es.
Die Hilfsorganisation reagiert mit ihren Entsendungen auf ein internationales Hilfeersuchen der slowenischen Regierung. Überschwemmungen und Erdrutsche hatten in dem Land enorme Schäden angerichtet. Dörfer wurden evakuiert, Straßen und Eisenbahngleise standen unter Wasser, Brücken wurden weggerissen.
dpa