DIE DREIGROSCHENOPER von Bertolt Brecht und Kurt Weill hätte ursprünglich am 19. Februar 2022 das Theater im Antoniushaus als neue Spielstätte des Theaters Regensburg eröffnen sollen. Aufgrund eines Corona-Falls im Ensemble musste die Premiere jedoch kurzfristig verschoben werden. Der neue Premierentermin ist nun Freitag, 4. März 2022 um 19.30 Uhr.
„Und der Haifisch, der hat Zähne / Und die trägt er im Gesicht / Und Macheath, der hat ein Messer / Doch das Messer sieht man nicht.“
Wer hat bei diesen Worten nicht gleich die Melodie der berühmten „Moritat von Mackie Messer“ im Kopf? Sie stammen aus Bertolt Brechts und Kurt Weills kapitalismuskritischer „Oper“, die die beiden Ende der 1920er-Jahre geschrieben haben.
Sie wollten ein Werk kreieren, das „so prunkvoll gedacht war, wie nur Bettler sie erträumen“ und „so billig sein sollte, dass Bettler sie bezahlen können.
In der Dreigroschenoper versinkt die Gesellschaft in Armut, Massenarbeitslosigkeit, Kriminalität und Prostitution. Nur wer das Spiel der Korruption beherrscht, kommt weiter im Leben. Perfektioniert hat diese Kunst Jonathan Peachum: Er gibt den Moralapostel, gleichzeitig hat er ein Bettlerimperium errichtet und verdient seinen Lebensunterhalt mit dem schlechten Gewissen anderer. In nur wenigen Minuten macht er aus jedem Individuum einen bemitleidenswerten „Krüppel“ – selbstverständlich gehen 50 % aller Einnahmen an Peachum selbst.
Ebenfalls erfolgreich ist der skrupellose Gangsterboss Mackie Messer, der sich in Londons Unterwelt fast noch besser als in Londons Bordellen auskennt und zudem den Polizeichef Tiger Brown durch Bestechungsgelder ganz auf seiner Seite hat. Als der Ganove allerdings Polly, Peachums Tochter, heiratet, treffen die beiden „Businessmänner“ aufeinander – wer kann die Klaviatur der Korruption besser für sich bedienen und den anderen damit zu Fall bringen?
Brechts „Bettleroper“ mit der eigens dafür komponierten Musik von Kurt Weill wurde über Nacht ein Welterfolg, der bis heute anhält. Das ist kaum verwunderlich, denn das Motto, nach dem Peachum und Mackie Messer leben, gilt auch für viele heute noch: „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“
Die Inszenierung übernimmt Klaus Kusenberg, Intendant und Schauspieldirektor des Theaters Regensburg. Die musikalische Leitung hat Bettina Ostermeier inne, die zusammen mit einer sechsköpfigen Band die Songs von Kurt Weill live auf der Bühne spielen wird.
Ein Stück mit Musik in einem Vorspiel und acht Bildern von Bertolt Brecht (1898 – 1956) nach John Gays „The Beggar’s Opera“ übersetzt aus dem Englischen von Elisabeth Hauptmann Musik von Kurt Weill (1900 – 1950).
Die nächsten Vorstellungstermine:
Theater Regensburg/JM