Grundstücke kaufen und vermieten. Dann die Mieten erhöhen, indem man saniert oder viele Häuser darauf baut. So funktioniert Monopoly. Wird auch in Regensburg momentan Monopoly gespielt? Die derzeit extrem hohen Immobilienpreise erwecken bei vielen diesen Eindruck.
Bestes Beispiel: Das Karmeliten-Hotel am Dachauplatz, das momentan abgerissen wird. Bis zu 5.000 Euro kostet hier der Quadratmeter. Der schnelle Abverkauf hat selbst den Bauträger überrascht.
Prof. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der Universität Regensburg, rät Privatleuten nicht unbedingt dazu ihr Geld in Immobilien anzulegen. Wer nicht mehrere 100.000 Euro hat, sollte sich auf jeden Fall genau überlegen, ob er sich ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung wirklich leisten kann: „Es bleibt eine riskante Investition“. Die Zinsen können irgendwann wieder auf fünf oder sechs Prozent klettern, die Lage kann an Attraktivität verlieren. Wer eine Immobilie erwirbt, legt sich langfristig fest, warnt Sebastian.
Eine der beliebtesten Wohnlagen in Regensburg ist momentan noch der Stadtwesten und damit auch eine der teuersten. Je nachdem, ob es eine Villa in Parknähe oder ein Altbau im äußeren Stadtwesten liegen die Preise zwischen 450.000 und drei Millionen Euro. Für eine Eigentumswohnung muss man zwischen 1.700 und 4.500 Euro pro Quadratmeter hinblättern.
Vielleicht wird dem Stadtwesten aber der Rang des beliebtesten Wohnviertels bald vom Stadtosten abgelaufen. Dem bisher eher weniger attraktiven Stadtteil steht ein großer Aufschwung bevor. Die beiden wichtigsten Projekte sind das Candis-Areal auf der ehemaligen Zuckerfabrik und das Marina-Quartier auf dem ehemaligen Schlachthof.
Und auch wenn die Mietpreise noch nicht ganz so stark gestiegen sind, wie die Immobilienpreise – in bestimmten Vierteln, insbesondere in der Altstadt, können sich viele die Mieten nicht mehr leisten. Die Häuser sind luxussaniert und dementsprechend teuer die Wohnungen…
Es ist eng geworden im florierenden Regensburg. Die Nachfrage nach Wohnungen ist extrem hoch. Und die Nachfrage bestimmt nun mal auch das Angebot. In den kommenden Jahren werden die Mietpreise daher voraussichtlich noch weiter steigen.
JK