Weil er einen Terroranschlag mit einer selbstgebauten Bombe geplant haben soll, muss sich ein 29-Jähriger von Dienstag (9.00 Uhr) an vor dem Landgericht München I verantworten. Der Münchner, den die Generalstaatsanwaltschaft als Anhänger der salafistischen Ideologie einstuft, soll zwischen 2016 und 2017 eine Bauanleitung, Bestandteile von Sprengstoff und anderes Zubehör beschafft haben. Zudem habe er in einer Chatgruppe angekündigt, er wolle «Spione» und Mitarbeiter des Verfassungsschutzes töten. Die Anklage lautet unter anderem auf Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.
Bei einer Hausdurchsuchung 2017 stellten Ermittler neben der Anleitung auch Schwefelsäure, Metallkugeln und Feuerwerkskörper bei dem Angeklagten sicher. Das Ziel des 29-Jährigen war laut Staatsanwaltschaft ein terroristischer Anschlag im Sinne des Heiligen Kriegs. Für das Verfahren sind sechs Prozesstage angesetzt.
Der Salafismus ist eine rückwärtsgewandte, extrem konservative Strömung des Islams. Seine Anhänger beziehen sich ausschließlich auf den Koran und sehen sich als Verfechter eines unverfälschten Islams. Reformen und jede Form von Modernisierung lehnen sie ab.
dpa