Der unbefristete Streik bei der Firma Schabmüller im oberpfälzischen Berching dauert an. Im Kampf um einen Tarifvertrag hatte die Belegschaft vergangenen Dienstag die Arbeit niedergelegt. «Kein Lkw wurde be- oder entladen, keine Anlage wurde bedient, kein Kunde beliefert», teilte die IG Metall am Montag mit. Der Arbeitgeber habe am Freitagabend dann Verhandlungsbereitschaft signalisiert.
Allerdings wolle der Arbeitgeber erst in der Woche darauf verhandeln, erläuterte ein Sprecher der IG Metall. Zudem solle die Arbeit wieder aufgenommen werden.
«Erst vergangenen Freitag haben wir darauf verwiesen, dass wir den Streik nur mit einem Verhandlungsergebnis beenden können – und dass wir bereit sind, am 30. April und am 2. Mai mit ihm zu verhandeln. Leider geht die Geschäftsleitung bisher nicht auf unsere Terminvorschläge ein», sagte Verhandlungsführerin Olga Redda. «Wir wollen den Konflikt beilegen, dazu braucht es aber ein unterschriebenes Ergebnis, ohne das sind die Beschäftigten nicht bereit, an die Arbeitsplätze zurückzukehren.»
Dem Streik waren den Angaben nach vier gescheiterte Verhandlungsrunden und zuletzt ein 24-stündiger Warnstreik vorausgegangen. Vor rund 20 Jahren sei Schabmüller aus dem Arbeitgeberverband vbm und damit aus dem Flächentarifvertrag ausgetreten, hatte die IG Metall mitgeteilt. Der Entgeltabstand betrage mittlerweile 22 Prozent. Die Gewerkschaft fordert eine stufenweise Rückkehr in den Tarifvertrag.
Die Firma gehört zur italienischen ZAPI-Group mit Sitz nahe Bologna. Schabmüller produziert elektrische Antriebslösungen für Elektromotoren und Generatoren und hat rund 500 Beschäftigte. Von der Geschäftsleitung war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Der unbefristete Streik ist das schärfste Mittel des Streikrechts, zu dem die IG Metall nach eigenen Angaben sehr selten greift. Zuletzt war das in Bayern 2020 in Sonthofen der Fall.
dpa