So, 15.05.2022 , 18:50 Uhr

Erstes Zwischenfazit

Stunde der Gartenvögel: Spatz an der Spitze - weniger Schwalben als im Vorjahr

Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) hat ein erstes Zwischenfazit zur Stunde der Gartenvögel 2022 gezogen. Das ist eine bürgerwissenschaftliche Mitmachaktion, bei der jeder dazu aufgerufen ist, die Vögel in seinem Garten zu zählen.

Die Sommerboten Rauch und Mehlschwalbe sind bisher weniger häufig gemeldet wurden als im Vorjahr. Die ebenfalls erst kürzlich in den Freistaat zurückgekehrten Mauersegler wurden dagegen häufiger gesichtet. „Alle drei Zugvogelarten kämpfen mit dem Rückgang der Insekten und fehlenden Nistmöglichkeiten an Gebäuden. Dass dieses Jahr mehr Mauersegler gemeldet wurden, liegt vielleicht auch an ihren auffälligen, leicht zu erkennenden ‚sriisrii“Rufen, während die Schwalben eher still sind“, erklärt die LBVBiologin Dr. Angelika Nelson. Bis Sonntagnachmittag meldeten über 3.800 Menschen in Bayern ihre an diesem sonnigen Wochenende gezählten Vögel im Garten, Park oder auf dem Balkon dem bayerischen Naturschutzverband
LBV.

Am heutigen Sonntag kann noch mitgezählt werden. Beobachtungen vom Wochenende können dem LBV noch bis zum 24. Mai per Post, Fax oder am besten online unter www.stundedergartenvoegel.lbv.de gemeldet werden. Mit knapp 30 Vögel pro Garten meldeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bisher etwas weniger Vögel pro Garten als in den Vorjahren. Der Trend ist für fast alle Vogelarten der Top 10 im Vergleich zum Vorjahr gleichbleibend oder leicht negativ. Nur der Mauersegler, hat einen eindeutig positiven Trend“, so die LBVBiologin. Die am weitesten verbreitete Vogelart in den bayerischen Gärten ist wie in vergangenen Jahren die Amsel, gefolgt von der Kohlmeise. Während die Kohlmeise in acht von zehn Gärten
dem LBV gemeldet wurde, war die Amsel sogar in neun von zehn Gärten zu Besuch. Der Haussperling oder Spatz nimmt in dieser Reihenfolge mit sieben von zehn Gärten den dritten Platz ein. Er hält damit sein gutes Ergebnis vom letzten Jahr.


Bisher erreichten den LBV bereits mehr als 160 KuckuckMeldungen in Bayern. Das schöne Wetter lässt den Kuckuck vermehrt rufen, um sein Revier abzugrenzen und Weibchen anzulocken. Der erste Ruf des Kuckucks im Jahr kann auch bei einer weiteren LBVMitmachaktionen eintragen werden unter
www.lbv.de/kuckuck.


Auch drei Wiedehopfe, Vogel des Jahres 2022, flatterten in Schwaben (2) und dem westlichen Oberbayern (1) in die bisherigen Meldungen. Obwohl sein eigentlicher
Lebensraum offene Landschaften, wie beispielsweise Streuobstwiesen, sind, macht der unverkennbare Vogel mit dem langen Schnabel und der Federhaube auf seinem Zug nach Norden mit etwas Glück kurz Station in unseren Gärten.

 

Die vorläufige Top 10:

Der Haussperling führt die Liste der häufigsten Gartenvögel 2022, wie in den vergangenen Jahren, an. Bis Sonntagnachmittag baute der Spatz seinen Vorsprung auf Amsel (2.) und Star (3.) weiter aus. Spannend bleibt weiterhin, ob der Star seinen Platz vor Feldsperling (4.) und Kohlmeise (5.) verteidigen kann. Alle drei Vogelarten liegen nur jeweils wenige hundert Individuen auseinander. Die Blaumeise (6.) hält ihr Niveau vom Vorjahr und lässt damit hoffen, dass sie sich wieder erholt und dieses Jahr kein großflächiges Meisensterben durch das Bakterium Suttonella ornithocola stattfindet. Auf Platz 7 landet die Elster, gefolgt von Mauersegler (8.) und Mehlschwalbe (9.). Der Grünfink rundet die vorläufige Top 10 ab. Bisher ist er mit knapp einem Vogel pro Garten so häufig wie im letzten Jahr gesichtet worden. Das Endergebnis der Stunde der Gartenvögel 2022 mit einer ausführlicheren Auswertung wird Ende Mai/Anfang Juni bekanntgegeben, wenn auch alle postalischen Meldungen eingegeben sind und die LBVArtenschützer*innen die Daten final ausgewertet haben.

PM

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