Di, 10.09.2013 , 15:39 Uhr

«Strohballen-Mörder» kehrt freiwillig zurück: Festnahme in Amsterdam

Fast vier Wochen war ein verurteilter Mörder aus Niederbayern auf der Flucht. Aus Brasilien meldet er sich per Youtube-Video und kündigt seine Rückkehr an. Bei seiner Ankunft in Amsterdam klicken die Handschellen. Der 34-Jährige sitzt nun in Auslieferungshaft.

Amsterdam/Straubing (dpa) – Die haarsträubende Flucht eines in Deutschland verurteilten Mörders ist beendet. Der 34-Jährige aus Niederbayern kehrte am Dienstag freiwillig aus Brasilien nach Europa zurück. Bei seiner Ankunft am Dienstagmittag am Amsterdamer Flughafen sei der Mann von niederländischen Polizisten festgenommen worden, sagte ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA). Der als «Strohballen-Mörder» bekanntgewordene Mann sitzt jetzt in Auslieferungshaft.

Der 34-Jährige war im vergangenen Dezember zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Nach Überzeugung des Landgerichts Regensburg hatte er im Februar 2007 seinen aus Habgier Onkel getötet und die Leiche zwischen Strohballen in der Nähe des Straubinger Tierparks abgelegt. Aber das Oberlandesgericht Nürnberg hatte im März den Haftbefehl gegen den Mann aufgehoben – bis zur Entscheidung über seine Revision beim Bundesgerichtshof. Als die Karlsruher Richter das Urteil bestätigten, erfuhr dies der 34-Jährige drei Tage vor der Staatsanwaltschaft und floh. Die Polizisten, die ihn Mitte August in seiner Wohnung in Niederbayern abholen wollten, klingelten vergebens.

Bereits vor einigen Tagen hatte der verurteilte Mörder von Brasilien aus in einem Youtube-Video angekündigt, nach Deutschland zurückkehren zu wollen. Nach LKA-Angaben saß der Mann ohne Polizeibegleitung in der Maschine von São Paulo nach Amsterdam. Als der 34-Jährige nach der Landung die Maschine verließ, klickten die Handschellen. Unterstützt wurde die niederländische Polizei von Zielfahndern des LKA.

Strafrechtliche Folgen hat die Flucht des Mörders nicht. Der Haftbefehl war schließlich vom OLG ohne Auflagen aufgehoben worden. «Wie sich die Flucht aber auf eine mögliche Strafaussetzung zur Bewährung auswirkt, bleibt abzuwarten», hatte zuvor bereits Klaus-Dieter Fiedler von der Staatsanwaltschaft Straubing erläutert. Eine lebenslange Haftstrafe kann nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden.

dpa

amsterdam mörder verhaftet regenbsurg straubing strohballenmord tva

Das könnte Dich auch interessieren

02.11.2024 Niederbayern: Bilanz der Polizei rund um Halloween 330 Einsätze mussten die niederbayerischen Polizeidienststellen im Zeitraum von Donnerstag, 31.10. 16 Uhr, bis Freitag, 1.11., 7 Uhr fahren. Rund 60 Einsätze hatten einen Bezug zu Halloween. Körperverletzungen und Sachbeschädigungen an Halloween Neunmal mussten die Beamten wegen Körperverletzungsdelikten mit zehn leicht verletzten Personen ausrücken. Bei 13 Sachbeschädigungen entstand ein Gesamtschaden von rund 13.400 Euro. 40 26.09.2024 A3: 10.000 Euro Falschgeld bei Kontrolle sichergestellt Bei einer Kontrolle auf der A3 haben Schleierfahnder der Polizei rund 10.000 Euro Falschgeld sichergestellt. Die Kontrolle fand am Dienstag in der Nähe von Hunderdorf im Landkreis Straubing-Bogen statt. Dabei entdeckten die Beamten mehrere Bündel von 100-Euro-Scheinen im Fahrzeug. Kontrolle ohne Verdacht Der 40-jährige Fahrer und seine 19-jährige Beifahrerin wurden ohne spezifischen Verdacht gestoppt. Bei der 17.09.2024 A3 Niederwinkling: Größere Menge Rauschgift bei Verkehrskontrolle sichergestellt Bei einer Verkehrskontrolle auf der A3 bei Niederwinkling im Landkreis Straubing-Bogen stellten Beamte am Montag eine größere Menge Betäubungsmittel sicher. Der 41-jährige Fahrer des Fahrzeugs befindet sich inzwischen in Haft. 07.09.2024 Niederbayern/Türkei: Festnahme der letzten beiden Flüchtigen aus dem BKH Straubing STRAUBING, EDIRNE/TÜRKEI. Nach der Flucht von vier Insassen aus dem BKH Lerchenhaid am 17.08.2024 konnten nun auch die letzten beiden Flüchtigen in der Türkei festgenommen werden. Am 30.08.2024 fiel ein Mann in einem Migrationszentrum in der Stadt Edirne in der Türkei (bulgarisch-griechisch-türkisches Dreiländereck) auf, da er sich illegal in der Grenzregion befand. Bei einer genaueren