Besonders die Hitze, mit Temperaturen um die 30 Grad an acht der elf Festtage, sorgte für den Rückgang, erklärte Betriebsleiter Daniel Winklmaier.
Erfolgreich waren die kostenlosen Trinkwasserspender, die erneut aufgestellt wurden. Zudem sorgte eine Sprühnebelanlage am Eingang zum historischen Teil des Festgeländes für Abkühlung und war im Dauereinsatz.
Straubing: Bilanz zum Gäubodenvolksfest
Die Wirte des Festes schenkten in diesem Jahr rund 700.000 Liter Festbier aus – etwas weniger als im Vorjahr, als 740.000 Liter konsumiert wurden. Auch bei den Speisen gab es eine hohe Nachfrage: Insgesamt wurden 32 Ochsen und etwa 40.000 Hähnchen serviert, wobei kalte Speisen aufgrund der Hitze besonders beliebt waren.
In Sachen Sicherheit verlief das Gäubodenvolksfest weitgehend ruhig. Die Polizei registrierte insgesamt nur fünf Verstöße gegen das Cannabisverbot, wovon drei auf dem Festgelände stattfanden. Auch die Zahl der Körperverletzungen ging im Vergleich zu den Vorjahren zurück: 14 Vorfälle wurden in diesem Jahr gemeldet, deutlich weniger als die 40 im Jahr 2022.
Ein Thema, das weiterhin Sorgen bereitet, ist die Gewalt gegen Einsatzkräfte. Trotz eines Rückgangs der Vorfälle im Jahr 2022 auf sechs, stieg die Zahl in diesem Jahr wieder auf acht.
Die Straubinger Polizei erhielt auch in diesem Jahr Unterstützung von Beamten aus ganz Bayern. Besonders beliebt ist der Einsatz beim Gäubodenvolksfest, wie ein Münchner Polizist berichtete, der sich vor seiner Pensionierung noch einmal drei Tage Dienst auf dem Fest wünschte.
Das Gäubodenvolksfest in Straubing, als zweitgrößtes Volksfest Bayerns nach dem Oktoberfest in München, bleibt eine beliebte Veranstaltung. Die 1,25 Millionen Besucher sind beeindruckend, wenn man bedenkt, dass dies das 25-Fache der Einwohnerzahl Straubings ausmacht.
Polizei zieht positive Bilanz
Die Polizeiinspektion Straubing zieht eine positive Bilanz zum Gäubodenvolksfest. Trotz der erneut hohen Besucherzahlen verzeichnete die Polizei weniger Delikte im Vergleich zu den Vorjahren, was auf eine starke Präsenz und präventive Maßnahmen zurückzuführen ist.
Erfreulicherweise ging die Anzahl der Körperverletzungsdelikte am Festplatz und im näheren Umfeld stark zurück. Wurden im Vorjahr noch 26 Delikte gezählt, so waren es in diesem Jahr nur noch 15 Delikte – ein Rückgang um mehr als ein Drittel. Auch die gefährlichen Körperverletzungen reduzierten sich von drei auf zwei Fälle. In der Innenstadt ging die Zahl der Körperverletzungen ebenfalls von 24 auf 16 Delikte zurück.
Ein wichtiger Faktor war die Deeskalation von Konflikten: In 27 Fällen am Festplatz und 13 Fällen in der Innenstadt konnten Streitigkeiten durch die Polizei unterbunden werden, bevor es zu strafbaren Handlungen kam. Die Videoüberwachung trug maßgeblich dazu bei, Brennpunkte frühzeitig zu erkennen und gezielt einzugreifen.
Die Zahl der Diebstähle blieb stabil. Am Festgelände wurden 17 Fälle angezeigt, in der Innenstadt blieben es wie im Vorjahr fünf Delikte. Raubdelikte wurden in diesem Jahr keine gemeldet, während im Vorjahr noch zwei Fälle verzeichnet wurden. Ein überörtlich agierender Dieb konnte dank der Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst schnell festgenommen werden.
Ein Wermutstropfen bleibt die Gewalt gegen Polizeibeamte. Am Festplatz kam es zu acht Fällen (2023: sieben), wobei sechs davon tätliche Angriffe waren. In der Innenstadt stiegen die Fälle von zwei auf acht an. Glücklicherweise wurde keiner der Beamten schwerer verletzt.
Bei den Sexualdelikten am Festplatz konnte ein deutlicher Rückgang verzeichnet werden. Waren es 2023 noch acht Delikte, wurden in diesem Jahr nur zwei Fälle sexueller Belästigung gemeldet. In der Innenstadt blieb die Bilanz gänzlich ohne gemeldete Sexualdelikte.
Neu in diesem Jahr waren die Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung. Auf Grundlage des Bayerischen Cannabisfolgenbegrenzungsgesetzes blieb der Konsum von Cannabis auf dem Festgelände verboten. Es wurden insgesamt fünf Verstöße festgestellt, drei davon auf dem Festplatz selbst.
Erfreulich war, dass in diesem Jahr keine Sachbeschädigungen am Festplatz gemeldet wurden. In der Innenstadt gab es nur einen leichten Anstieg von sechs auf sieben Fälle. Die Polizei sprach 50 Platzverweise aus, deutlich mehr als im Vorjahr mit 29.
Im Verkehrsbereich konnte ein Rückgang der Trunkenheitsfahrten von 31 auf 22 Delikte festgestellt werden. Dabei konnten die Polizeikräfte 36 weitere Fahrten unter Alkoholeinfluss bereits vor Fahrtantritt verhindern.
Trotz hoher Besucherzahlen verliefen die zahlreichen Nebenveranstaltungen, wie der Festauszug und die Lampionfahrt, ohne größere Zwischenfälle. Auch die kurzfristige Absage der Lampionfahrt aufgrund eines Unwetters konnte dank eines ausgeklügelten Sicherheitskonzepts problemlos bewältigt werden.
Polizeidirektor Josef Eckl lobte den weitgehend friedlichen Verlauf des Gäubodenvolksfests 2024 und bedankte sich bei allen Beteiligten und Besuchern für ihre Kooperation und den positiven Umgang mit den Sicherheitskräften.
dpa / PI Straubing / MB