In Straubing kehrt man nach dem Brand des historischen Rathauses am Freitag Schritt für Schritt zur Realität zurück. Bereits gestern (29.11) hat die Stadt mitgeteilt, dass viele Abteilungen wieder telefonisch zu erreichen sind. Jetzt geht es um die Höhe des Schadens, der am Gebäude entstanden ist- und darum, das historische Haus nach dem Brand wieder aufzubauen. Dabei hat sich laut Stadt die Entscheidung, die Fassade zum Theresienplatz zu erhalten, als herausragend erwiesen.
Die Stadt Straubing teilt mit:
Der Stadtturm ist zwischenzeitlich wieder mit Strom versorgt. Auch die Heizungsanbindung ist in Arbeit. Nach jetzigem Kenntnisstand können die dem Rathaus gegenüberliegenden Geschäfte im Stadtturm am Donnerstag wieder öffnen. Am Pfarrplatz wird bis Ende der Woche ein Teilersatz für die öffentlichen Toiletten des Rathauses installiert.
Ebenfalls bis Ende der Woche wird der Umzug eines Teils der Stadtverwaltung (Vollstreckung, Steuerwesen) in das neue Bürogebäude der Stadtwerke in der Heerstraße vollzogen.
Zur Feststellung der Schadenshöhe hat die Bayerische Versicherungskammer bereits während des Brands am Freitag Kontakt mit der Stadt aufgenommen. Ein Gutachter war in den letzten Tagen ebenso vor Ort wie die Führungsspitze der Abteilung Großschaden Deutschland. Mit letzteren wurden auch bereits erste Gespräche zur Schadensregulierung geführt. In Kooperation mit der Bayerischen Versicherungskammer fand im Jahr 2015 eine Begutachtung und neue Bewertung des Gebäudes statt. Zum 01.01.2016 wurde die Versicherungssumme an den aktuellen Stand angepasst.
Die Sicherungsmaßnahmen am Gebäude werden weiterhin fortgesetzt. So konnte zum Beispiel ein metallenes Modell des Stadtturms, das an einem Absatz des Haupttreppenhauses angebracht war, gesichert werden.
Ziel aller Beteiligten ist es weiterhin, möglichst viel von der historischen Bausubstanz zu erhalten. Die am Freitag während des Brands getroffene Entscheidung, die Fassade zum Theresienplatz zu halten, stellt sich aus jetziger Sicht als wegweisend dar. Denn damit ist der Grundstein dafür gelegt, das äußere Erscheinungsbild des Historischen Rathauses weitgehend erhalten zu können. Gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege hat heute eine Begehung stattgefunden, um erste fachliche Grundlagen für die Planung des Wiederaufbaus zu definieren. Die künftige innere Gestaltung des Rathaussaales ist nach Ansicht aller Fachstellen ein sehr komplexes Thema, das nun Schritt für Schritt mit großer Sorgfalt und viel Fingerspitzengefühl angegangen werden muss.
Pressemitteilung Stadt Straubing/MF