Do, 09.12.2021 , 19:35 Uhr

Impfempfehlung von STIKO

Holetscheck begrüßt Impf-Empfehlung für vorerkrankte Kinder

Ein für Kinder von fünf bis elf Jahren angepasster Corona-Impfstoff soll ab 13. Dezember in Deutschland ausgeliefert werden. Die Ständige Impfkommission hat jetzt ihre Einschätzung dazu abgegeben. Der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek befürwortet die Impf-Empfehlung.

Impf-Empfehlung für gefährdete Kinder

Die Ständige Impfkommission (Stiko) will die Corona-Impfung Kindern von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten empfehlen. Aber auch gesunde Kinder sollen auf Wunsch und nach ärztlicher Aufklärung geimpft werden können, teilte das Expertengremium am Donnerstag zu einem Beschlussentwurf mit. Es handelt sich noch nicht um eine finale Stiko-Empfehlung, es läuft nun noch ein Abstimmungsverfahren mit Fachgesellschaften und Ländern. Änderungen seien noch möglich.

«Zwar ist die 7-Tagesinzidenz in der Altersgruppe sehr hoch, so dass man davon ausgehen kann, dass ohne Impfung ein Großteil der Fünf- bis Elfjährigen mittelfristig infiziert werden wird, allerdings verlaufen die meisten Infektionen asymptomatisch»,

teilte die Stiko mit.

Kinder ohne Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe hätten derzeit ein geringes Risiko für schweres Covid-19, Krankenhauseinweisung und Intensivbehandlung. Hinzu komme, dass das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung auf Grund der eingeschränkten Datenlage für diese Altersgruppe derzeit nicht eingeschätzt werden könne. Daher spreche die Stiko für Kinder ohne Vorerkrankungen in dem Alter «derzeit keine generelle Impfempfehlung aus».

Die Stiko schrieb weiter, sie weise «erneut und nachdrücklich darauf hin», dass Eltern, Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie andere in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen tätige Menschen «dringend das Impfangebot inklusive Auffrischimpfung für sich wahrnehmen sollen».

 

Kinderimpfstoff ab 13. Dezember

Für Fünf- bis Elfjährige wird ein niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech/Pfizer-Impfstoff verwendet. Von dem mRNA-Vakzin sollen laut Stiko zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden. Die Auslieferung dieses speziellen Kinder-Impfstoffs war kürzlich um eine Woche auf den 13. Dezember vorgezogen worden. Grünes Licht für die Zulassung in Europa hatte es Ende November gegeben. Wenn Ärzte bisher schon kleinere Kinder impften, verringerten sie in der Regel selbst die Dosis des ab 12 Jahren zugelassenen Impfstoffs – dies fällt unter sogenannten Off-Label-Use. Die Stiko-Empfehlung bezieht sich hingegen nur auf den speziellen Kinder-Impfstoff.

 

STIKO-Empfehlung als Richtschnur

Impfempfehlungen der Stiko gelten als medizinischer Standard und sind für viele Ärzte eine wichtige Richtschnur. Je nach Wissensstand hat das Gremium seine Impfempfehlungen immer wieder angepasst. Auch die Impfung für Kinder ab 12 Jahren war zunächst nur bei Vorerkrankungen empfohlen und später auf die gesamte Altersgruppe ausgeweitet worden. Zu mehreren Fragestellungen rund um die Corona-Impfungen hatten Stiko-Entscheidungen Diskussion und Kritik hervorgerufen, dem Gremium wurde zum Beispiel ein für Pandemieverhältnisse zu zögerliches Vorgehen vorgeworfen.

 

Holetschek begrüßt Stiko-Empfehlung zu Kinderimpfung

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die jüngste Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Impfung von Kindern begrüßt. Es sei wichtig, dass die Stiko jetzt eine Empfehlung für die Corona-Impfung für Kinder mit Vorerkrankungen aussprechen werde, sagte Holetschek laut Mitteilung am Donnerstag.

«Auch Kinder mit Kontakt zu Risiko-Patientinnen und -Patienten werden in der Empfehlung besonders erwähnt – was mir sehr am Herzen liegt, denn dazu gehören oft die Großeltern. So werden auch Oma und Opa geschützt.»

Weiter sagte der CSU-Politiker:

«Wichtig ist zudem, dass auch gesunde Kinder nach Wunsch und ärztlicher Aufklärung geimpft werden können.»

Man habe die Impfzentren in Bayern gebeten, spezielle Familientermine anzubieten. Die Zentren und die Arztpraxen könnten am 15. Dezember mit den Impfungen von 5- bis Elfjährigen beginnen – sofern die Lieferzusagen des Bundes eingehalten würden.

Die Stiko hat am Donnerstag eine Impfempfehlung für Fünf- bis Elfjährige mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten angekündigt. Aber auch gesunde Kinder sollen demnach auf Wunsch und nach ärztlicher Aufklärung geimpft werden können. Der spezielle Impfstoff soll in Deutschland ab 13. Dezember ausgeliefert werden.

 

dpa/JM

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