Die Arbeitswelt verändert sich rasant, die Corona-Pandemie beschleunigte die Digitalisierung, dynamisierte die Art des Arbeitens und setzte viele Menschen unter Druck. Zwischen Erwerbs- und Familienleben, zwischen Homeoffice und Work-Life-Balance ist es eine wesentliche Aufgabe von Unternehmen heute ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern flexible Möglichkeiten des Arbeitens zu ermöglichen. Zudem sind Fachkräfte gesucht und Frauen sind gut qualifiziert – es lohnt sich, sie zu halten.
Um Firmen auszuzeichnen, die engagiert Ideen in die Praxis umsetzen, wurde der Margarete-Runtinger-Preis 1991 von Oberbürgermeisterin Christa Meier ins Leben gerufen. Vorbildliche und praktikable Modelle sollen bekannt gemacht werden und zum Nachahmen einladen.
„Frauen- und Familienorientierung: damit lässt sich punkten, damit lassen sich Fachkräfte finden und sichern, damit kann man die Mitarbeitenden auch bei Änderung der Lebenssituation halten“,
sagte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.
„Coronabedingt musste der Preis im Jahr 2020 ausgesetzt werden. Umso mehr freue ich mich, dass er 2022 wieder ausgeschrieben werden konnte. So wurden in drei Kategorien Unternehmen mit dem Preis 2022 ausgezeichnet.“
Bei der Ausschreibung des diesjährigen Margarete-Runtinger-Preises habe man deshalb bewusst den Umgang der Unternehmen mit den Herausforderungen der Corona-Zeit in den Fokus gestellt.
Preisträger:
In der Kategorie Kleinbetriebe mit 5 bis 50 Mitarbeitenden hat sich die Jury für Scheck-Druck GmbH & Co. KG in Hemau entschieden. Die Druckerei wird unter anderem für einen sehr engagierten, persönlichen und unterstützenden Führungsstil und die explizite Förderung von Frauen, Familie und Alleinerziehenden auch während der Pandemie honoriert. Zudem werden im Unternehmen Frauen zur Fortbildung motiviert, um innerbetrieblich aufzusteigen.
Bei den mittleren Unternehmen mit 50 bis 250 Mitarbeitenden, konnte CipSoft GmbH in Regensburg überzeugen. Die Förderung von Frauen in einem männerdominierten Berufsbereich, die auch kurzfristig anpassbaren flexiblen Arbeitszeiten, der Zuschuss zu Kinder-Betreuungskosten und die Sozialberatung (Employee Assistance Programme) gaben unter anderem den Ausschlag für die Honorierung. Während der Pandemie zeichnete das Unternehmen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Homeoffice mit höchster Flexibilität bezüglich Arbeitszeit und Arbeitsquantität aus.
In der Kategorie Großunternehmen überzeugte die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Die Jury würdigte unter anderem die hohe Anzahl von Frauen in Führungspositionen und die finanzielle Zuwendung für Mitarbeitende mit Kindern und Geringverdienende. Während der Pandemie war die Verwaltung 24 Stunden an sieben Tagen die Woche anwesend und hat die Mitarbeitenden bei der Bewältigung der Hygienemaßnahmen unterstützt.
Als Anerkennung überreichte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer jedem Gewinnerunternehmen einen Preis.
„Ein großes Dankeschön allen, die am Wettbewerb teilgenommen haben und sich bewusst dafür entscheiden, ihre Ressourcen und Ideen in die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu investieren“, so die Oberbürgermeisterin. „Frauen sind so gut ausgebildet wie nie zuvor und die Wirtschaft kann ohne Frauen nicht mehr rund laufen, das sind Tatsachen.“
Jury wählt aus 13 Bewerbern aus
Insgesamt hatten sich 13 Unternehmen für den Margarete-Runtinger-Preis in den verschiedenen Kategorien beworben. In der Jury waren Nicole Scheßl, Industrie- und Handelskammer, Corinna Utz, Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Sophie Grübl, Wirtschaftsjunioren Regensburg, Christina Hackl, Agentur für Arbeit Regensburg, Silvia Siegler, Gleichstellungsstelle des Landratsamts Regensburg, Wiebke Richter, Grüne Stadtratsfraktion, Bernadette Dechant, CSU Stadtratsfraktion, Thomas Mayr, Die Brücke Stadtratsfraktion, Alexander Irmisch, SPD Stadtratsfraktion, Ilse Braun, Amt für Wirtschaft und Wissenschaft, Sandra Gretschel und Dr. Susanne Krüger, Büro für Chancengleichheit Stadt Regensburg, sowie Dr. Susanne Kraft, Leiterin der Volkshochschule Regensburg.