Die Diagnose Oberhalsschenkelbruch wirft besonders für ältere Patienten und ihre Angehörigen oft viele Fragen auf: Werde ich wieder mobil? Kann ich in meine gewohnte Umgebung zurückkehren? Welche Folgen wird dieser Bruch für mein zukünftiges Leben haben? Das Team um Professor Dr. Michael Nerlich, Chefarzt der Klinik für Unfallmedizin am Regensburger Caritas-Krankenhaus St. Josef, hat die Kompetenz und die richtigen Antworten. Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) hat das Krankenhaus nun bundesweit als erstes AltersTraumaZentrum DGU® zertifiziert.
„Unsere Klinik hält mit der Behandlungseinheit CURA (Caritas Unfallmedizin Regensburg Alterstraumatologie) einen Versorgungsschwerpunkt speziell für ältere Unfallverletzte bereit“, sagte Professor Nerlich. Die Station richte sich speziell nach den Bedürfnissen älterer Patienten mit Knochenbrüchen oder anderen Verletzungen. Sie ist deshalb auch besonders ausgestattet. Durch schnelle und gezielte Mobilisation nach der Operation werde der Patient sofort in die Klinikgemeinschaft integriert. Gemeinsame Aktivitäten und Mahlzeiten, dazu ein abwechslungsreiches Programm aktivieren und beschäftigen die älteren Patienten den ganzen Tag. Am Abend sind sie dann meist so müde, dass auf Schlaf- oder Beruhigungsmittel verzichtet werden kann. Ein Team aus Unfallchirurgen, Altersmedizinern, Pflegekräften und Rehabilitationsspezialisten arbeitet Hand in Hand, um die Patienten möglichst schnell wieder zurück in die vertraute Umgebung zu bringen. „Unsere Behandlung zielt auf den ganzen Menschen, es geht darum, ihn so schnell wie möglich nach der Operation wieder zu mobilisieren“, erläutert Professor Nerlich.
„Der demografische Wandel erfordert ein Umdenken in der medizinischen Akutversorgung geriatrischer Patienten. Daher stellt das Zertifizierungsverfahren AltersTraumaZentrum DGU® die medizinischen und sozialen Bedürfnisse unserer älteren Verletzten in den Vordergrund“, sagt DGU-Präsident Professor Bertil Bouillon. Das Zertifizierungsverfahren bescheinigt dem Krankenhaus, dass die interdisziplinären Behandlungsteams optimal zusammenarbeiten. Die Behandlungsabläufe greifen bestens und sicher ineinander, immer im Hinblick auf den zu versorgenden Patienten. Für die Patienten bedeutet dies eine individuell angepasste, strukturierte rehabilitative medizinische Betreuung.
Gefeiert wurde die Zertifikatsübergabe mit einem feierlichen Festakt, dem neben Diözesan-Caritasdirektor Dr. Roland Batz auch Regensburgs Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Altbürgermeisterin Hildegard Anke beiwohnten.
pm