Für die Ende Mai vom Kabinett beschlossene Ausweitung der Corona-Tests in der Pflege muss die Staatsregierung nach Ansicht der SPD im Landtag zeitnah einen Plan vorlegen. Es müsse jetzt schnell ein Konzept für die wöchentliche Testung von Bewohnern und Personal in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen vorgelegt und umgesetzt werden, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Ruth Waldmann, in München. In den Pfingstferien seien viele Beschäftigte im Urlaub gewesen. «Auch angesichts der Lockerungen von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sind Tests und Hygienemaßnahmen unabdingbar.»
Dies gelte ganz besonders für die besonders gefährdeten Risikogruppen in Heimen, wo es zum engen Kontakt zwischen Pflegepersonal und Bewohnern komme, sagte Waldmann. Hier könnten jederzeit gefährliche Infektionsketten entstehen. Das Kabinett hatte am 26. Mai eine Ausweitung von Corona-Tests beschlossen. Inzwischen wurde seitens des Bundes auch die Finanzierung der Tests durch die Kassen geregelt. Demnach darf ausschließlich der öffentliche Gesundheitsdienst der Länder die Tests beauftragen. Die Heime können die Tests nicht unabhängig durchführen und abrechnen.
Aus Waldmanns Sicht sollten die zu Beginn der Corona-Krise zusätzlich geschaffenen Teststationen nicht wie von der Staatsregierung verkündet, abgebaut sondern den Pflegeeinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. «Die Testung muss vor Ort praktikabel sein, wir brauchen im Pflegealltag kurze Wege und vor allem zusätzlich zu den Tests auf Corona-Infektionen von vorneherein auch sogenannte Antikörpertests. Es darf nicht sein, dass wir bei neuen Regelungen dazu wieder von vorne anfangen müssen.»
dpa