Do, 15.10.2020 , 15:33 Uhr

Söder sieht täglich wachsende Gefahr für zweiten Lockdown - neue Regeln

Angesichts des starken Anstiegs von Corona-Fällen auch in Bayern sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine täglich wachsende Gefahr für einen erneuten Lockdown. «Die Lage ist leider ernst, und sie wird jeden Tag ernster», sagte er am Donnerstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Corona sei immer dramatischer in ganz Europa aktiv. Auch wenn es keinen Grund zur Panik gebe, sei die Situation sogar deutlich komplexer als im vergangenen Frühjahr. Denn jetzt stehe der Winter vor der Tür, und zugleich «explodieren die Zahlen in ganz Europa».

Söder betonte, dass sich Bayern auf Anfrage aus Tschechien bereit erklärt habe, Intensivpatienten aufzunehmen. Landesweit sei die Auslastung bei den Intensivbetten bereits bei mehr als 40 Prozent.

Söder betonte, die Staatsregierung werde alles tun, um einen Lockdown zu verhindern. Ob jedoch die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch in Berlin dafür ausreichten, sei zu bezweifeln.

dpa

 

Bayern beschließt erweiterte Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen

Bayern geht bei den neuen Corona-Maßnahmen teils über den jüngsten gemeinsamen Beschluss von Bund und Ländern hinaus. In bayerischen Regionen mit hohen Corona-Zahlen gelten künftig Beschränkungen für private Kontakte. Schon bei mehr als 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen dürfen sich nur noch zwei Hausstände oder maximal zehn Personen treffen. Das beschloss das Landeskabinett am Donnerstag.

Die Vereinbarung der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht dies ab einem Neuinfektions-Wert von 50 vor. In Bayern dürfen sich ab diesem Wert nur noch zwei Hausstände oder maximal fünf Personen treffen.In bayerischen Regionen mit hohen Corona-Zahlen gelten künftig strikte Sperrstunden in der Gastronomie. Bei mehr als 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen müssen Gaststätten um 23.00 Uhr schließen, zudem darf dann an Tankstellen kein Alkohol mehr verkauft werden, und es gilt dann ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen.

Bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 50 gelten die Sperrstunde und die beiden anderen Verbote schon ab 22.00 Uhr.

Bei mehr als 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen in einer Region müssen zudem überall dort Masken getragen werden, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen – etwa in Fußgängerzonen, auf Marktplätzen, in allen öffentlichen Gebäuden, aber auch auf Begegnungs- und Verkehrsflächen wie etwa in Fahrstühlen und in Eingangsbereichen von Hochhäusern. Zudem gilt dann eine Maskenpflicht für Zuschauer bei sportlichen Veranstaltungen sowie durchgängig auf Tagungen, Kongressen, Messen und in Kulturstätten.

 

 

Diese Regeln hat die Staatsregierung heute beschlossen

Quelle: Facebook/ Bayern.de

Das könnte Dich auch interessieren

10.12.2024 Bayern: Altersgrenze von 65 Jahren bei der Feuerwehr soll fallen Die Altersgrenze von 65 Jahren für aktive Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren in Bayern soll künftig nicht mehr gelten. Ein Vorschlag von Innenminister Joachim Herrmann sieht vor, diese Grenze flexibel an das Rentenalter anzupassen. In bestimmten Ausnahmefällen kann die Altersgrenze sogar um bis zu drei Jahre verschoben werden.   Aktueller Stand und Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren 09.12.2024 München: Söder erwartet mehr freiwillige Rückkehr von Syrern CSU-Chef Markus Söder erklärte in München, dass er mit einem deutlichen Anstieg an freiwilligen Rückreisen von Syrern rechnet. Grund hierfür sei der Wegfall des Hauptmotivs, Syrien zu verlassen, nämlich die Herrschaft von Assad. Söder sieht eine mögliche Rückkehr vieler Syrer in ihre Heimat, betonte jedoch die Notwendigkeit, die Menschen dabei zu unterstützen. Innenminister Herrmann fordert 09.12.2024 Söder in Warschau und Prag: Fokus auf Atomstrom und Zusammenarbeit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder besucht diese Woche Polen und Tschechien, um politische und wirtschaftliche Beziehungen zu vertiefen.   Besuch in Prag: Gespräche über Atomstrom-Allianz Am Donnerstag trifft Söder den tschechischen Regierungschef Petr Fiala in Prag. Geplant sind bilaterale Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie. Söder möchte günstigen Atomstrom aus Tschechien nach Bayern 09.12.2024 Vor der Bundestagswahl: Marianne Schieder nur auf Listenplatz 24 Das neue Wahlrecht mit der Reduzierung von Überhang- und Ausgleichsmandaten macht es für viele Abgeordnete schwerer, einen sicheren Listenplatz zu ergattern. Marianne Schieder, langjährige SPD-Abgeordnete, rutschte von Platz 12 auf Platz 24 auf der bayerischen Landesliste ab. Ein Rückschritt, der ihre Wiederwahl nahezu unmöglich macht, da die bayerische SPD mit deutlichen Sitzverlusten rechnet.   Verluste