Do, 18.11.2021 , 11:33 Uhr

Söder: Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte wären «absolut sinnvoll»

Die Corona-Zahlen steigen bundesweit auf immer neue Rekordhöhen - und Bayern liegt dabei mit an der Spitze. Ministerpräsident Söder hat klare Forderungen an die Bund-Länder-Runde an diesem Donnerstag.

Vor den Bund-Länder-Beratungen über die Corona-Krise hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) seine Forderung nach strengeren Regeln für Ungeimpfte erneuert. Angesichts der Lage seien Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte absolut sinnvoll, sagte der CSU-Chef am Mittwochabend in der ARD-Sendung «Maischberger. Die Woche». Zudem bekräftigte Söder, Bayern werde die rechtlichen Möglichkeiten, die das neue Bundesgesetz gebe, voll ausschöpfen.

An diesem Donnerstag soll der Bundestag Gesetzespläne von SPD, FDP und Grünen zur Bekämpfung der Pandemie beschließen. Söder beklagte erneut, dass die Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstagnachmittag erst nach dem Gesetzesbeschluss im Bundestag zusammenkommen werde. Die Länder könnten somit anders als bei früheren Konferenzen von Bund und Ländern nicht mehr auf das Gesetzesverfahren einwirken.

In Bayern hat Söder die Corona-Regeln in den vergangenen Wochen bereits deutlich verschärft, allerdings immer nur Schritt für Schritt. Der Freistaat mache aber das, was rechtlich möglich sei, hatte Söder bei einer Kabinettsklausur am Sonntag und Montag betont.

 

3G in der Arbeit oder Homeoffice

Mit Blick auf den Infektionsschutz am Arbeitsplatz sei es wichtig, dass die Arbeitgeber ein Informationsrecht zum Impfstatus der Mitarbeiter erhielten, sagte Söder nun. Sollten sich Mitarbeiter den 3G-Regeln, also Zugang nur für Geimpfte, Getestete oder Genesene, verweigern, müssten sie im Homeoffice arbeiten. Für besondere Berufe, etwa im Gesundheitswesen, brauche es zudem eine Impfpflicht.

 

Söder sieht Weihnachtsmärkte kritisch

Angesichts der hohen Infektionszahlen und extremen Dynamik bei den Neuansteckungen sieht Söder Weihnachtsmärkte kritisch: «Ich würde empfehlen, sie abzusagen.» Sollten sie doch stattfinden, ginge das nur mit Maskenpflicht und ohne Alkohol. Für Großveranstaltungen brauche es ferner «dringend Obergrenzen», betonte Söder.

Söder wies erneut Kritik am Corona-Management in Bayern zurück. Hauptursache für die schwierige Lage, die auch viele Experten überrascht habe, sei die nach wie vor zu niedrige Impfquote. In Bayern seien 4,6 Millionen Menschen nach wie vor ohne Impfschutz. Dort, wo es jetzt die höchsten Inzidenzen gebe, sei die Impfquote am geringsten. Auch ohne gesetzliche Pflicht gebe es aber für jeden eine moralische Impfpflicht, sich und seine Mitmenschen zu schützen.

 

dpa/MB

Das könnte Dich auch interessieren

31.10.2024 Bayern: 16.500 Firmen verpassen Frist für Corona-Hilfen-Abrechnung Rund 16.500 bayerische Unternehmen haben trotz einer zusätzlichen einjährigen Frist keine Schlussabrechnung für die Corona-Hilfen des Bundes eingereicht. Dies gab die Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern bekannt. Betroffene Unternehmen sind nun verpflichtet, den gesamten Corona-Zuschuss plus Zinsen zurückzuzahlen. Firmen, die jedoch eine Fristverlängerung beantragt haben, können ihre Abrechnung im Rahmen eines Anhörungsverfahrens bis 30.08.2024 Bayern: Antragsfrist für Hochwasser-Soforthilfen verlängert Die Antragsfrist für Hochwasser-Soforthilfen wäre eigentlich Ende August ausgelaufen. Jetzt wurde diese auf Ende September verlängert. 21.08.2024 Bayern: Lebenserwartung leicht gesunken Wer heute in Bayern geboren wird, kann statistisch gesehen auf eine hohe Lebenserwartung hoffen. Im Vergleich zur ersten bayerischen Sterbetafel 1891/1900 hat sich die Lebenserwartung im Freistaat mehr als verdoppelt! 07.08.2024 Bayern: Mehr ausländische Gäste in Hotels im ersten Halbjahr Im ersten Halbjahr sieht die Tourismusbilanz in Bayern sehr gut aus. Bis zu Beginn des Sommers haben die Hotels im Freistaat ihre Betten besser belegt als im Vorjahr. Dabei hat sicherlich auch die Fußball-EM eine Rolle gespielt.