Die Union steht im Frühling des Superwahljahres 2021 nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder maximal unter Druck. «Es sortiert sich völlig neu», sagte der bayerische Ministerpräsident am Freitag nach einer Sitzung des Parteivorstands in München. Wie die neuesten Umfragen zeigten, gehe es für CDU und CSU nicht mehr um die Frage, mit wem man regiere, «sondern ob man regiert».
Umfragewerte seien zwar nur Momentaufnahmen, die Union dürfe aber den sich ankündigenden Stimmungswechsel nicht ignorieren. «Wir müssen aufpassen als CDU und CSU», betonte Söder. Nur weil die Union seit 16 Jahren die Verantwortung im Bund inne habe, werde dies nicht automatisch so weitergehen. «Wir müssen das Kämpfen wieder lernen.»
«Dies war eine schlechte Woche für die Union», sagte Söder. Die Glaubwürdigkeit stehe in der Kritik. Deshalb brauche man nun eine klare Linie. Für eine erfolgreiche Wahl müsse die Union «neue Signale» aussenden. «Wir müssen nach vorne schauen», sagte Söder. Die Union sei weiterhin die Volkspartei in Deutschland, größter Hauptwettbewerber seien die Grünen. «Kämpfen mit Verstand» sei nun gefragt, dazu müssten wichtige Kernfragen für die Bundestagswahl beantwortet werden.
Die Union müsse es in ihrer Wahlkampfprogrammatik schaffen, Ökonomie und Ökologie so zu verbinden, dass Deutschland wieder einen weiten Satz nach vorne mache, sagte Söder. Anders als etwa FDP und Grüne reiche es der Union nicht, Extremforderungen aufzustellen, die nicht zueinander passten.
dpa