Im Kampf gegen die Corona-Krise hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Menschen in Bayern dringend aufgerufen, sich an die neuen Auflagen und Beschränkungen zu halten. Bei all diesen Maßnahmen setze man nun erst einmal auf die Einsicht der Bevölkerung, sagte Söder am Mittwoch in Eitting bei München.
Man werden nun beobachten, wie sich das öffentliche Leben weiter entwickle, und ob die Auflagen eingehalten würden: ob also Geschäfte, für die es keine Ausnahmen gibt, tatsächlich geschlossen haben und ob sich Gaststätten an die Beschränkungen und Regeln halten. Dies werde kontrolliert, auch von der Polizei. «Da sind alle staatlichen Stellen angewiesen, das auch zu kontrollieren», betonte der Regierungschef.
Und Söder betonte mit Blick auf volle Parks, das gelte auch für das öffentliche Leben. «Ich verstehe, dass die Leute es rausdrängt bei so einem Wetter», sagte er, mahnte aber: «Bitte verantwortlich damit umgehen.» Man könne auch alleine Sport machen. Aber es solle eben «keine größeren Gruppenansammlungen» geben, betonte er.
Am Morgen hatte Söder Ausgangssperren auch für Bayern erneut nicht ausgeschlossen. «Wir machen alles, was zeitlich angemessen ist», sagte er «Antenne Bayern». Er betonte aber: «Ich kann es zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen.» Man hoffe sehr, dass die bisher getroffenen Maßnahmen wirkten. Söder rief deshalb die Menschen in Bayern auf, sich an die Beschränkungen zu halten. «Wenn jeder mitmacht, dann haben wir eine gute Chance», sagte der CSU-Chef.
Seit Mittwoch müssen Ladengeschäfte geschlossen bleiben. Ausgenommen sind der Lebensmittelhandel, Getränkemärkte, Banken, Postfilialen, Apotheken, Drogerien, Sanitätshäuser, Optiker, Hörgeräteakustiker, Tierbedarfsgeschäfte, Bau- und Gartenmärkte, Tankstellen, Reinigungen und der Online-Handel. Zudem dürfen nun nur noch Speiselokale und Betriebskantinen öffnen sowie Betriebe, in denen überwiegend Speisen angeboten werden – aber alle nur noch von 6.00 bis 15.00 Uhr. Veranstaltungen außer im privaten Bereich sind verboten.
dpa
Zum Schutz vor möglichen Ansteckungsgefahren mit dem Coronavirus in Supermärkten fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Sicherstellung von Mindestabständen zwischen den Kunden. Er verwies auf Dänemark, wo Klebeetiketten auf dem Boden dabei helfen sollen, dass Kunden an den Kassen ausreichend Abstand zueinander halten. Eine derartige Lösung sei wichtig, sagte Söder am Mittwoch bei einem Besuch eines Supermarkt-Logistikzentrums in Eitting bei München.
Abgesehen davon betonte Söder, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und anderem sei gesichert. «Es ist wichtig, auch ein Signal zu setzen, dass es keine Hamsterkäufe braucht.»
Söder kündigte zudem an, Minijob-Regelungen sollten so flexibel wie möglich gehandhabt werden, damit es genügend Mitarbeiter in den Supermärkten gebe und die jetzigen Beschäftigten dort entlastet würden. Über die Bundesagentur für Arbeit solle ein «Arbeitsportal» eingerichtet werden, damit beispielsweise Mitarbeiter der Gastronomie, die nun keine feste Beschäftigung hätten, sehr schnell eine Perspektive in Supermärkten und ähnlichem hätten. Daran arbeiteten derzeit auch das Sozial- und das Wirtschaftsministerium.
dpa