Am Mittwoch (01.04.2015) trafen sich im Landratsamt Straubing-Bogen Landrat Josef Laumer und in Vertretung von Polizeipräsident Josef Rückl, Herr Polizeivizepräsident Anton Scherl vom Polizeipräsidium Niederbayern, zum jährlichen Sicherheitsgespräch. Dabei wurde mit den Leitern der für den Landkreis Straubing-Bogen zuständigen Polizeidienststellen und den verantwortlichen Abteilungs- und Sachgebietsleitern der Landkreisbehörde die Sicherheitslage erörtert. Dabei konnten erfreuliche Zahlen präsentiert werden. Zwar sind, dem bayerischen Trend folgend, auch im Landkreis Straubing-Bogen die Fallzahlen leicht gestiegen, jedoch nur um 19 Fälle.
Die Zahl der registrierten Straftaten stieg im Jahr 2014 um 0,7 Prozent (19 Fälle) und damit deutlich weniger stark als im bayerischen Durchschnitt. Dieser betrug 2,5 Prozent. Neben dem nur geringen Anstieg im Landkreis ist gleichzeitig eine Steigerung bei der Aufklärungsquote zu verzeichnen. Diese konnte um 0,8 Prozentpunkte auf 65,5 Prozent erhöht werden und liegt damit erkennbar über dem gesamtbayerischen Wert. Im Bereich der Polizeistation Mallersdorf-Pfaffenberg beträgt die Aufklärungsquote sogar weit über 70 Prozent.
Ein wichtiger Index für die „Kriminalitätsbelastung“ ist die sogenannte Häufigkeitszahl. Sie gibt die Anzahl der erfassten Straftaten im Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner wieder. Im Landkreis Straubing-Bogen weist sie im Jahr 2014 mit 2.794 Straftaten eine marginale Steigerung auf (2013: 2.793). Dabei handelt es sich um den zweitniedrigsten Wert unter den Landkreisen bzw. kreisfreien Städten im gesamten Regierungsbezirk Niederbayern. Berücksichtigt man die Tatsache, dass eine nicht unerhebliche Anzahl der Delikte auf der BAB A3 im Rahmen der sogenannten Schleierfahndung festgestellt wird und nach dem Tatortprinzip häufig der Gemeinde am Kontrollort zufallen, ergibt sich ein noch positiveres Bild.
Bei der Gewaltkriminalität ist eine Steigerung von vier Fällen auf 69 zu verzeichnen. Gleichzeitig sanken die Zahlen beim dem für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wichtigen Deliktsbereich der Straßenkriminalität um zehn auf 365 Fälle.
Ebenso erfreulich ist der Rückgang bei der Diebstahlskriminalität im gesamten Landkreis. Die Fallzahlen sanken auf 652 Fälle und damit auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Deutlich davon abweichend ist jedoch der Trend bei den Wohnungseinbruchsdiebstählen. Auch wenn der Landkreis Straubing-Bogen hier nicht zu den Brennpunkten in Niederbayern gehört, so wurden 2014 dennoch neun Fälle mehr registriert als 2013 (22 Fälle). Herr Polizeivizepräsident Anton Scherl erläuterte, dass „die Polizei den Kampf gegen dieses Phänomen nicht alleine gewinnen kann“. Hier sind insbesondere auch die Bürger gefordert, es den Tätern so schwer als nur möglich zu machen. Dies betrifft vor allem die Sicherung des Eigentums durch technische Vorkehrungen, aber auch Hinweise an die Polizei über verdächtige Personen. So endeten 2014 über 50 Prozent der Einbrüche im Versuchsstadium, das heißt, dass der oder die Täter nicht in das Haus gelangen konnten. Polizeilicherseits wird dem Phänomen mit verschiedenen Maßnahmen begegnet. Zu nennen sind hier unter anderem die Intensivierung der Präventionsarbeit, sowie die Durchführung von Schwerpunkteinsätzen.
Bei der Rauschgiftkriminalität war 2014 eine starke Zunahme festzustellen. Dies liegt zum einen an den niedrigen Werten von 2013 und ist zum anderen der Tatsache geschuldet, dass bei Veranstaltungen 2014 intensive polizeiliche Kontrollen durchgeführt wurden. Dem Phänomen „Crystal“ wird statistisch ab 2013 durch eine eigene Erfassung Rechnung getragen. Die Vertreter beider Behörden, sowie die anwesenden Dienststellenleiter betonten die reibungslose Zusammenarbeit.
pm