Polizeipräsident Herbert Wenzl überreichte am Dienstag, den 28.05.2019, im Rahmen des jährlich stattfindenden Sicherheitsgesprächs den Sicherheitsbericht 2018 für den Landkreis Kelheim an Landrat Martin Neumeyer. Ein erfreuliches Ergebnis vorneweg – die Fallzahlen im Bereich der Gewalt-, Straßen- sowie der Diebstahlskriminalität sind rückläufig.
Die Gesamtkriminalität, ohne Berücksichtigung der ausländerrechtlichen Verstöße, blieb 2018 annähernd auf dem Niveau des Vorjahres (3.614), nämlich bei 3.618 registrierten Straftaten. Ein wichtiger Index für die „Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung“ ist die sog. Häufigkeitszahl. Sie gibt die Anzahl der erfassten Straftaten im Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner, wieder. Die Häufigkeitszahl sank im Landkreis Kelheim erneut von 3.012 (2018) auf 2.987 und bewegt sich auch im 10-Jahres-Vergleich deutlich unter dem Durchschnitt (3.415).
Ein kleiner Wermutstropfen – die Aufklärungsquote ist im Landkreis Kelheim von 67 % (2017) auf 64 % zurückgegangen, ist aber mit dem gesamtbayerischen Durchschnitt vergleichbar (64,5 %).
Im Bereich der Gewaltkriminalität sank die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle erfreulicherweise von 170 im Vorjahr auf 146 Fälle in 2017. Diese Entwicklung ist maßgeblich beeinflusst vom Rückgang der Fallzahlen bei den Raubdelikten sowie Gefährlicher und schwerer Körperverletzung.
Ebenso erfreulich ist der Rückgang bei der Diebstahlskriminalität; wurden 2017 noch 1.003 Fälle registriert, so waren es im Berichtsjahr nur 928 Delikte (- 4,20 %). Ebenfalls rückläufig sind auch die Zahlen im Bereich der Straßenkriminalität, im Vorjahr wurden 670 Fälle registriert, 2018 waren es 641 Delikte (- 4,3 %). Zur sog. Straßenkriminalität werden alle im öffentlichen Raum begangenen Straftaten, z. B. Sachbeschädigungen und Körperverletzungen, gezählt.
Gerade Wohnungseinbrüche wirken sich, neben den materiellen Schäden, häufig sehr belastend auf die Opfer aus. Zusätzlich kommt dazu, dass Einbrüche in die „eigenen vier Wände“ das Sicherheitsgefühl wie kaum eine andere Straftat beeinträchtigen. Durch entsprechende polizeiliche Schwerpunktsetzung einhergehend mit einem Maßnahmenbündel ist es gelungen, die Zahl der Wohnungseinbrüche in ganz Niederbayern in den letzten fünf Jahren kontinuierlich zu reduzieren. Entgegen dem niederbayernweiten Trend sind die Fallzahlen im Bereich der Wohnungseinbruchdiebstähle im Landkreis Kelheim minimal angestiegen; zu den 49 im Jahr 2017 bekannt gewordenen Fälle wurden im Berichtsjahr 2018 zwei Wohnungseinbrüche mehr registriert (+ 4 %). “Wir werden in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, die polizeiliche Ermittlungsarbeit in diesem Deliktsbereich noch weiter zu forcieren“, so Wenzl.
Deutlicher fällt die Steigerung der Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftkriminalität aus; die registrierten Delikte stiegen hier von 175 Fällen in 2017 auf 216 Fälle im Berichtsjahr. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass es sich dabei um sog. Kontrollkriminalität handelt, d. h. es besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Fallaufkommen und den polizeilichen Kontrollmaßnahmen und –erfolgen.
2018 wurden im Landkreis Kelheim 3.774 Verkehrsunfälle polizeilich erfasst. Dies bedeutet einen Rückgang um rund 4 % im Vergleich zum Vorjahr (3.934). 2018 war einVerkehrstoter weniger zu beklagen als im Vorjahr, d.h., neun Menschen verloren im Landkreis bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Bei den Verkehrsunfällen unter Alkoholeinflussstieg die Zahl von 56 Unfällen im Jahr 2017 auf 64 Unfälle im Jahr 2018 (+ 14,3 %).
Die Geschwindigkeitsunfällestiegen von 188 in 2017 auf 216 in 2018 (+ 14,9 %). Die Radfahr-/Pedelecunfälle gingen von 143 (2017) auf 135 Unfälle zurück. Die Anzahl der Wildunfälle blieb nahezu identisch zum Vorjahr bei 1.413 Unfällen (1.424 in 2017).
„Die niederbayerische Polizei werde auch in Zukunft alles daran setzen, Niederbayern aber auch den Landkreis Kelheim, für die Bürgerinnen und Bürger noch sicherer und lebenswerter zu machen“, resümierte Polizeipräsident Wenzl. Landrat Neumeyer sagte auch weiterhin seine volle Unterstützung seitens des Landratsamtes zu und bedankte sich zum Schluss des Sicherheitsgesprächs für die aus seiner Sicht hervorragende Zusammenarbeit mit der niederbayerischen Polizei.
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