Fr, 03.02.2023 , 14:07 Uhr

Schneechaos in Ostbayern fordert Einsatzkräfte

Wegen zahlreichen Glätteunfällen und blockierten Straßen hatten die regionalen Helfer seit gestern viel zu tun.

Ergiebige Schneefälle in der Nacht zum Freitag haben in Teilen Süd- und Ostbayerns zu einer großen Zahl von Unfällen geführt und den morgendlichen Berufsverkehr behindert. Vor allem in Ostbayern sei es zu einigen Unfällen gekommen, die aber weitgehend glimpflich verlaufen seien. Allein das Polizeipräsidium Oberpfalz meldete am Morgen fast 600 wetterbedingte Einsätze. Es habe 109 Unfälle mit Sachschäden gegeben. In 14 Fällen seien Menschen leicht verletzt worden. Mehrere Straßen mussten ganz oder teilweise gesperrt werden.

Der Deutsche Wetterdienst sagte für die Hochlagen des bayerischen Waldes weitere Schneefälle voraus. Starke Windböen können der Vorhersage zufolge zu Verwehungen führen.

 

Schneebedingte Unfälle im Landkreis Regensburg

In ganz Ostbayern hat der Schnee seine Spuren hinterlassen: Besonders die Straßen waren betroffen. Eine Vielzahl an Unfällen hat die regionalen Feuerwehren ganz schön auf Trab gehalten. Die meisten Unfälle sind glimpflich ausgegangen. Bei Schierling ist ein Autofahrer allerdings aufgrund der glatten Straße von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geknallt. Das Auto wurde dabei zerstört – der junge Autofahrer glücklicherweise nur leicht verletzt. Ein weiterer Autofahrer hatte auf schneeglatter Fahrbahn nahe dem Lappersdorfer Ortsteil Benhof die Kontrolle über sein Auto verloren und ist auf die Gegenfahrbahn geraten. Dort ist er mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammengestoßen. Beide Männer wurden bei dem Unfall verletzt. Außerdem mussten die Einsatzkräfte viele Bäume beseitigen, die auf die Straßen gestürzt waren. Auch für einige LKW und Autos gestalteten sich die Straßen als Rutschpartie – denn diese blieben stecken oder landeten in Gräben.

 

250 Einsätze im Landkreis Cham

Den Landkreis Cham hat es besonders heftig erwischt: hier waren die Einsatzkräfte im Dauereinsatz – 250 Mal mussten sie ausrücken, um Straßen von umgefallen Bäumen zu befreien. 88 Feuerwehren mussten zwischen Donnerstag und Freitag ausrücken. Besonders betroffen waren die Orte Roding, Rettenbach und Sattelpeilnstein. Auch Landrat Franz Löffler appellierte gestern Abend an die Bevölkerung zu Hause zu bleiben und vor allem Waldabschnitte zu meiden.

Glücklicherweise hat sich die Lage seit heute Morgen stabilisiert. Obwohl auf den Schnee der Regens einsetzte, gab es nur wenig weitere umgeknickte Bäume. Die Einsatzkräfte waren aber dafür damit beschäfigt, die blockierten Straßen wieder für den Verkehr freizugeben.

Die genauen Einsatzmeldungen finden Sie hier:

 

Polizeimeldungen aus dem Landkreis Regensburg

Mehrere Unfälle in Schierling / Obertraubling

Aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse, ereigneten sich im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Neutraubling zahlreiche Verkehrsunfälle, welche meist glimpflich verliefen und lediglich Blechschäden zu verzeichnen waren. Bis in die Abendstunden hinein kam es zu neun sogenannten Kleinunfällen, jedoch mussten auch zwei Verkehrsunfälle mit Verletzten verzeichnet werden.

Gegen 09.50 Uhr, kam ein 22-Jähriger Pkw-Fahrer aus dem Landkreis Regensburg, der auf der Kreisstraße R35 zwischen Mannsdorf und Schierling mit seinem BMW unterwegs war, aufgrund Schneeglätte nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte frontal gegen einen Baum. Der Pkw wurde durch den Aufprall stark beschädigt. Die Fahrzeugseiten wurden eingedrückt und die Hinterachse brach. Am Baum platzte die Rinde ab. Da der BMW nicht mehr rollfähig war, musste dieser geborgen und abgeschleppt werden. Der junge Fahrer verletzte sich glücklicherweise nur leicht und wurde vorsorglich vom Rettungsdienst in ein örtliches Krankenhaus verbracht. Der entstandene Sachschaden lässt sich auf Rund 12000, — EUR beziffern.

Nicht so glimpflich erging es einem 28-Jährigen Landkreisbewohner, welcher gegen 18.30 Uhr, mit seinem Pedelec auf der Landshuter Straße in Obertraubling unterwegs war. Der junge Mann der in Richtung Niedertraubling fuhr, wurde von einer entgegenkommenden 41-Jährigen Pkw-Fahrerin aus dem Landkreis Kelheim, beim Linksabbiegen auf Höhe der Piesenkofener Straße übersehen. Durch den Zusammenstoß stürzte der Pedelec-Fahrer und zog sich mittelschwere Verletzungen zu. Er wurde vom Rettungsdienst in ein örtliches Krankenhaus verbracht. Der an den Fahrzeugen entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 1500, — EUR.

 

Verkehrsunfälle mit Verletzten in Wenzenbach/Lappersdorf

Bei zwei Verkehrsunfällen auf winterlichen Straßen im Dienstbereich der Polizeiinspektion Regenstauf erlitten drei Personen Verletzungen. Die Ermittlungen zu den Unfallgeschehen werden von der Polizeiinspektion Regenstauf durchgeführt.

Am Donnerstagmorgen, 02.02.2023 gegen 06.45 Uhr verlor ein 51-jähriger Landkreisbewohner auf schneeglatter Fahrbahn nahe dem Lappersdorfer Ortsteil Benhof bei der Fahrt in Richtung Regendorf die Kontrolle über seinen Pkw und geriet auf die Gegenfahrbahn. Hier kam es zum Zusammenstoß mit einem entgegen kommenden Pkw, der von einem 53-jährigen Mann aus dem Landkreis gelenkt wurde. Die beiden Fahrzeuginsassen zogen sich dabei Verletzung zu, die eine ärztliche Behandlung erforderlich machten. An den beiden Fahrzeugen entstand ein Gesamtschaden in Höhe von 20.000 Euro.

Bei Wenzenbach erkannte auf der Staatsstraße 2150 ein 25-jähriger Landkreisbewohner zu spät, dass eine vorausfahrende Frau im Alter von 37 Jahren mit ihrem Pkw von der Staatsstraße auf die Bundesstraße 16 einbiegen wollte und deshalb die Geschwindigkeit auf schneeglatter Straße entsprechend verringerte. Durch den Aufprall erlitt die Landkreisbewohnerin Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Unfall ereignete sich am Donnerstag, 02.02.2023 gegen 13.45 Uhr und führte zu einem Sachschaden an den Fahrzeugen in Höhe von 8.000 Euro.

 

Steckengebliebene LKW in Wörth an der Donau

Im Dienstbereich der Polizeiinspektion Wörth a. d. Donau kam es  am Donnerstag trotz des starken Schneefalls glücklicherweise zu keinen schwerwiegenden Verkehrsunfällen. Bei den meisten Unfällen gab es nur Blechschäden. Aus dem ganzen Dienstbereich wurden umgestürtzte Bäume gemeldet, die von den freiwilligen Feuerwehren wieder entfernt werden mussten. Zudem gab es mehrere Einsätze wegen feststeckenden Lkws an Steigungen sowie Pkw’s, die aufgrund von Schneeglätte in den Straßengraben gerutscht waren.

 

250 Einsätze der Feuerwehren im Landkreis Cham

Anhaltende und ergiebige Schneefälle haben am 2. und 3. Februar 2023 im westlichen und süd-östlichen Landkreis Cham zu mehr als 250 Feuerwehreinsätzen geführt. Hauptproblem waren die nassen Schneelasten, welche zahlreiche Bäume zum Umfallen brachten. So mussten im Laufe des 2. Februar diverse Gemeinde-und Kreisstraßen gesperrt werden und konnten erst am Vormittag des 3. Februar wieder freigegeben werden.
Zwar veröffentlichte der Deutsche Wetterdienst im Vorfeld eine Warnung vor starken Schneefällen, jedoch zunächst nicht für die am stärksten betroffenen Landkreisteile im Bereich Roding, Rettenbach und Sattelpeilnstein. Am 2. Februar um kurz nach 5 Uhr rückten bereits die ersten Feuerwehren zu umgestürzten Bäumen aus. Der Schwerpunkt war sodann am 2. Februar im Inspektionsbereich Roding. Weniger Einsätze waren es im Bereich Waldmünchen und Furth im Wald.
Im weiteren Tagesverlauf stiegen die Einsatzzahlen aber kontinuierlich an. Weitere umgestürzte Bäume wurden in den Bereichen südlich von Cham in Richtung Zandt und Bad Kötzting gemeldet. Gegen 18 Uhr wurde die Kreiseinsatzzentrale durch 20 Feuerwehrkräfte besetzt.
Landrat Franz Löffler und Kreisbrandrat Michael Stahl machten sich zusammen mit der Polizei, dem Rettungsdienst, der Straßenmeisterei und dem Kreisbauhof ein Bild von der Lage im gesamten Landkreis Cham. Aufgrund der enormen Schneebruchgefahr appellierten beide zuhause zu bleiben und vor allem Waldabschnitte zu meiden. Landrat Löffler und Stahl danken den zahlreichen Einsatzkräften, die teilweise den ganzen Tag und auch in der Nacht im Einsatz waren. Die Kreiseinsatzzentrale war bis zum 3. Februar um 10 Uhr besetzt und musste die ganze Nacht hindurch weitere Feuereinsätze wegen umgestürzter Bäume koordinieren.
Neben den umgestürzten Bäumen rückten die Feuerwehrleute vor allem am 2. Februar zu mehreren Verkehrsunfällen aus. Während des Tages und in der Nacht ereigneten sich mehrere Verkehrsunfälle. Ein Unfall mit eingeklemmten Personen wurde bei Roding gemeldet. Zum Glück bestätigte sich die Lage nicht, ein PKW kollidierte mit einem umgestürzten Baum, eingeklemmt war niemand. Auch im Bereich Rettenbach und Falkenstein verunfallten Fahrzeuge, hier beschränkte sich die Arbeit der Feuerwehren auf Absicherungsmaßnahmender Einsatzstelle.
Glücklicherweise reduzierten sich die Einsätze am Morgen des 3. Februar. Trotz einsetzenden Regens gab es nur wenig weitere umgeknickte Bäume, so dass sich die Lage zunehmend stabilisierte. Die Beschäftigten der verschiedenen Straßendienste, zum Teil auch die Feuerwehren, hatten jede Menge zu tun, um noch nicht passierbare Straßen wieder für den Verkehr zu ertüchtigen.
Am Vormittag des 3. Februar konnte Kreisbrandrat Michael Stahl eine erste Bilanz der Unwetterlage ziehen: Die Feuerwehren im Landkreis Cham arbeiteten an beiden Tagen insgesamt gut 250 Einsätze ab, es waren 88 verschiedene Feuerwehren unterwegs und rückten zu einem oder mehreren Einsätzen aus. Darunter waren auch einige Feuerwehren, welche mehr als zehn Mal angefordert wurden. Alleine in der Kreiseinsatzzentrale, welche seit 18 Uhr in Betrieb war, wurden 142 Einsätze abgewickelt. Insgesamt gab es aber glücklicherweise keine erheblichen Personen-oder Sachschäden.
Michael Stahl bedankte sich noch einmal bei den Feuerwehren für die unzähligen ehrenamtlichen Einsatzstunden, durch welche die ergiebige Nassschneelage bewältigt werden konnte

 

 

200 Einsätze in Niederbayern

Aufgrund starker Schneefälle kam es gestern im gesamten Regierungsbezirk zum Teil zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und zahlreichen Einsätzen.

Gestern registrierte die Polizeieinsatzzentrale in Straubing bis in die Mittagsstunden rund 200 witterungsbedingte Einsätze, überwiegend kam es dabei zu Verkehrsbehinderungen aufgrund herabfallender Äste und umgestürzter Bäume. Auch zahlreiche Unfälle mit rund einem Dutzend leicht verletzte Personen sowie an die 80 Verkehrsunfälle mit Sachschaden haben sich bis in die Mittagsstunden ereignet.

Ab den Mittagsstunden zählte die Polizeieinsatzzentrale rund 500 Notrufe aufgrund der anhaltenden Schneefälle.

Die Bundesstraße 20, zwischen Simbach b. Landau und Falkenberg, war aufgrund liegengebliebener und querstehender Lkw zeitweise nicht mehr befahrbar, ebenso die Strecke zwischen Dingolfing und Frontenhausen. Aufgrund eines umgestürzten Baumes auf der Bahnstrecke Passau-Neumarkt/St. Veit musste der Zug im Bahnhof auf seine Weiterfahrt warten. Im Bereich der Polizei Regen stieß ein Fahrzeug mit einem Schneepflug zusammen. Die Bundesstraße 20 musste im Bereich Oberschneiding aufgrund umgestürzter Bäume vorübergehend gesperrt werden. Im Bereich Haselbach und Osterhofen kam es zu kurzfristigen Stromausfällen

Im Landkreis Passau kam es auf der A3 ab dem Donnerstagmorgen zu Verkehrsbeeinträchtigungen nach mehreren witterungsbedingten Verkehrsunfällen.

Zwischenzeitlich hat sich die Verkehrslage deutlich entspannt. In den letzten 12 Stunden gingen bei der Einsatzzentrale noch rund 200 Meldungen aus dem gesamten Regierungsbezirk ein. Überwiegend aufgrund umgestürzter Bäume und herabgefallener Äste. Im Bereich der Polizeiinspektion Straubing prallte ein Fahrzeug gegen einen Telefonmasten und riss die Leitung ab. Der Fahrer wurde leicht verletzt..

Das Polizeipräsidium Niederbayern appelliert an alle Verkehrsteilnehmer trotz einsetzenden Tauwetter um vorsichtige Fahrweise, gerade in Strecken durch Waldgebiete muss mit herabfallenden Ästen und umgestürzten Bäumen gerechnet werden.

 

PP Niederbayern/PI Neutraubling/PI Wört a.d. Donau/ PI Regenstauf/Kreisbrandinspektion Cham/JM/dpa

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