Alle betroffenen Artikel mit Bildern im Überblick: Liste
Ferrero rät, betroffene Produkte nicht mehr zu verzehren. Diese können in der Regel auch ohne Kassenbon im Supermarkt zurückgegeben werden, oder Sie wenden sich an den Kundenservice von Ferrero.
Tel.: +49 (0)69 / 665 666-0 (Montag – Sonntag, 8:30 – 20:00 Uhr) oder consumerservice@ferrero.com
Ferrero hat den Rückruf auch auf Weihnachtsartikel ausgeweitet. Es handelt sich unter anderem um spezielle Überraschungseier und Adventskalender, jeweils mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 20. April 2022, wie aus einer am Donnerstag im Portal lebensmittelwarnung.de veröffentlichten Übersicht hervorgeht. Betroffen von der Ausweitung des Rückrufs seien lediglich Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, wie es in dem von Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie den Ländern betriebenen Portal weiter hieß.
Nach Angaben von Ferrero sind ausgewählte Chargen von «Kinder»-Produkten von dem Rückruf betroffen, die in Belgien hergestellt werden. Es gehe «um einen möglichen Zusammenhang mit einer Reihe von gemeldeten Salmonellenfällen». Obwohl keines der «Kinder»-Produkte positiv auf Salmonellen getestet worden sei, nehme Ferrero die Angelegenheit sehr ernst, «denn der Schutz der Verbraucher hat für uns oberste Priorität».
Schon vorher hatte Ferrero eine Reihe von «Kinder»-Produkten zurückgerufen, darunter auch mehrere Osterartikel. Von der Rückrufaktion sind neben Deutschland noch viele weitere Länder betroffen, sogar Australien.
In Europa nahmen die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC Untersuchungen auf. Die beiden Behörden hatten am Mittwoch von 105 bestätigten Salmonellenfällen und 29 Verdachtsfällen gesprochen, die meisten davon bei Kindern im Alter von unter zehn Jahren. Bestimmte Schokoladenprodukte seien als wahrscheinlicher Infektionsweg identifiziert worden.
Der Salmonellen-Verdacht im Hause Ferrero hat eine neue Dimension angenommen. Schon im Dezember ist dem Süßwaren-Riesen ein Salmonellen-Fall in jener Fabrik im belgischen Arlon bekannt geworden, die seit einigen Tagen im Fokus der Lebensmittelbehörden steht. Dies geht aus einer Mitteilung von Ferrero France in Luxemburg hervor.
Der Mitteilung zufolge wurden am 15. Dezember am Standort Arlon Salmonellen in einem Sieb am Auslass von zwei Rohstofftanks festgestellt. Die daraus gefertigten Produkte seien daraufhin zurückgehalten worden. Der Filter sei ausgetauscht und Kontrollen der unfertigen und fertigen Produkte seien gesteigert worden, so Ferrero.
Warum Ferrero nicht schon damals die bereits im Umlauf befindlichen Produkte zurückrief, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Aufgrund von Salmonellen-Fällen in mehreren Ländern muss der Süßwarenhersteller Ferrero die Produktion in einer Fabrik in Belgien vorerst stoppen. Die Aufsichtsbehörde Afsca kündigte am Freitag an, die Produktionslizenz für das Werk in Arlon zu entziehen. Alle Produkte aus dem Werk müssen demnach zurückgerufen werden.
Etwa 63 Menschen in Großbritannien, vor allem kleine Kinder, waren an einer Salmonellen-Infektion erkrankt, wie die Nachrichtenagentur PA zuvor meldete. Auch in Deutschland, Frankreich, Schweden und anderen europäischen Ländern soll es demnach einige Infektionen gegeben haben. In Frankreich gab es den Gesundheitsbehörden in Paris zufolge ebenfalls einen Rückruf.
Wie Ferrero am Dienstag mitteilte, hat man sich freiwillig als Vorsichtsmaßnahme zu dem Rückruf in Deutschland entschlossen. Das Unternehmen arbeite eng mit der zuständigen Lebensmittelbehörde in Deutschland zusammen, um einen möglichen Zusammenhang mit einer Reihe von gemeldeten Salmonellenfällen aufzudecken. «Obwohl keines unserer auf den Markt gebrachten Kinder-Produkte positiv auf Salmonellen getestet wurde und wir keine Verbraucherbeschwerden erhalten haben, nehmen wir die Angelegenheit sehr ernst.»
Alle Artikel wurden laut Ferrero in derselben Fabrik hergestellt.
Die wahrscheinlich mit Schoko-Produkten zusammenhängenden Salmonellenfälle in Deutschland und weiteren europäischen Ländern beschäftigen nun auch zwei EU-Behörden. Die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC haben Untersuchungen zu dem Ausbruch aufgenommen und wollen in der kommenden Woche eine Einschätzung dazu veröffentlichen. Bislang seien 105 bestätigte Fälle sowie 29 Verdachtsfälle aufgetaucht, die meisten davon bei Kindern im Alter von unter zehn Jahren, teilten die in Parma und Stockholm ansässigen Behörden am Mittwoch mit.
Fast die Hälfte aller bisher gemeldeten Infektionen gab es den Angaben zufolge in Großbritannien, wo bereits am 7. Januar der erste Fall nachgewiesen worden war. In Deutschland sind demnach bislang vier bestätigte und drei mutmaßliche Fälle bekannt. Betroffen sind auch Belgien, Frankreich, Irland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Schweden.
Wie EFSA und ECDC weiter mitteilten, ist der Ausbruch durch einen ungewöhnlich hohen Anteil an Kindern gekennzeichnet, die ins Krankenhaus müssen, darunter einige mit schweren Symptomen wie blutigem Durchfall. Bestimmte Schokoladenprodukte seien als wahrscheinlicher Infektionsweg identifiziert worden.
dpa / MB / Ferrero