Die Corona-Testlabore in Bayern sind nach Angaben der Staatsregierung derzeit noch lange nicht am Kapazitätslimit. Im Mittel der vergangenen sieben Tagen seien 47.000 Tests täglich durchgeführt worden, die Gesamtkapazität im Land betrage 78 000 Tests, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München.
Rund 40.000 Tests davon könnten in privaten Laboren, 38 000 Tests in kommunalen Testzentren erfolgen. Da die Zahl der Infektionen derzeit stark steige, steige in der Folge durch viele Nachverfolgungen der Kontaktpersonen auch die Zahl der Tests.
«Wir haben damit rechnerisch noch Kapazität nach oben», sagte Herrmann. Gleichwohl sei das Gesundheitsministerium nun beauftragt worden, landesweit zu evaluieren, wo einzelne Labore überlastet seien. «Wir nehmen die Laborsorgen sehr ernst, wir wollen auch keine Überforderung der Labors haben.»
Herrmann betonte, dass Bayern anders als jüngst vom Robert Koch-Institut (RKI) empfohlen, seine Teststrategie nicht grundlegend verändern werde. Es werde aber geprüft, wo etwa die neuen Schnelltests künftig eingesetzt werden könnten und in welchen Regionen die Testzentren zusätzliche Unterstützung brauchen.
Das RKI hatte wegen der vielerorts in Deutschland bestehenden Überlastung von Testlaboren eine deutliche Einschränkung von Corona-Tests empfohlen. Auch Personen mit Krankheitssymptomen sollen demnach erst getestet werden, wenn sich der Zustand auch nach einer mehrtägigen Selbstisolation nicht verbessert hat.
dpa/MB