Am 16. April 1927, einem Karsamstag, wurde Joseph Ratzinger in Marktl am Inn geboren. Sein 95. Geburtstag fällt ebenfalls auf die Osternacht.
Vom 19. April 2005 bis zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 war Papst Benedikt der XVI. das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Als erster Papst der Geschichte, hat er seine Amtszeit selbst beendet. Die Gründe für seinen Rücktritt waren sein fortgeschrittenes Alter und schwindende Kraft.
Mitten im Vatikan liegt ganz unscheinbar zwischen penibel gepflegten Grünanlagen und plätschernden Brunnen das Kloster Mater Ecclesiae. Ein gut bewachtes Haus mit eigener Kapelle, toller Sicht auf den mächtigen Petersdom und abgeschirmt vom tosenden Stadtlärm Roms: Dort wohnt seit fast neun Jahren zurückgezogen der emeritierte Papst Benedikt XVI, der am Samstag (16. April) 95 Jahre alt wird. Mehrere Nonnen und Privatsekretär Georg Gänswein kümmern sich um den als Joseph Ratzinger im bayerischen Marktl am Inn geborenen Pontifex.
Nach dem Aufruhr, den das Münchner Missbrauchsgutachten inklusive konkreter Vorwürfe gegen Ratzinger verursacht hatte, dringt nur sporadisch nach außen, wie es dem Papa emeritus in seinem Kloster geht. Er tue sich schwer beim Sprechen, heißt es. Wie Gänswein oft sagt, sei Benedikt «stabil in der physischen Schwäche bei klarem, scharfem Verstand». Fotos von Besuchern, die zuletzt in den sozialen Medien landeten, zeigten ihn sitzend in seinem weißen Gewand.
«Er muss sich mehr ausruhen», erzählte Kardinal Gänswein in dieser Woche der italienischen Zeitschrift «Oggi». Morgens um 7.30 Uhr feiere er die heilige Messe, danach höre er in seinem Sessel Musik. «Inzwischen macht er auch wieder seine gewohnten Spaziergänge in den Vatikanischen Gärten», berichtete der Vertraute. Ein Interview mit dem Jubilar anlässlich seines Geburtstages war nicht möglich.
Bistum Passau/dpa/VS